Freilichtbühne Herdringen macht knallbunte Traumwelt lebendig

Schrill und bunt und auf jeden Fall etwas für Auge und Ohr - "Alice im Wunderland" begeistert seit Pfingsten auf der Freilichtbühne in Herdringen. Fotos: Albrecht
59Bilder
  • Schrill und bunt und auf jeden Fall etwas für Auge und Ohr - "Alice im Wunderland" begeistert seit Pfingsten auf der Freilichtbühne in Herdringen. Fotos: Albrecht
  • hochgeladen von Frank Albrecht

Herdringen. „Alice im Wunderland“ - so heißt der erste Streich, mit dem die Freilichtbühne Herdringen am letzten Wochenende an ihre Tradition anknüpfte: Zu Pfingsten gab´s die Premiere des ersten Kindermusicals, das auf der Laienbühne aufgeführt wurde.

Ob als Film oder in Buchform, „Alice im Wunderland“ lässt sich mit einem live gespielten Stück auf der Bühne wohl kaum vergleichen. Dafür sorgten jetzt auf der Freilichtbühne über 100 Akteure, die seit Wochen und Monaten Texte und Szenen unter der Leitung der neuen Regisseurin Patricia Hoffmann einstudiert haben.

Schauspieler zeigen tolle Leistungen

Der Inhalt der Geschichte ist angesichts der vielen Schauspieler und ihrer Leistungen eher nebensächlich. Die knallbunten Kostüme auf der Bühne sind dagegen bezeichnend. Im Traum flüchtet sich Alice aus ihrem wirklich grauen Leben, in der Eltern, Tanten und Bedienstete nur Grau oder Schwarzweiß tragen, in die bunte Farbenwelt - das Wunderland. Findet sie in der richtigen Welt kein Verständnis und kann sie nur auf die zweifelhafte Unterstützung des Großvaters hoffen, der im Rollstuhl so einiges an Akrobatik zeigen muss, geht ihr Wunsch nach Erleben im Wunderland in Erfüllung.

Im Nebel und hinter Türen verwandelt sich die große Alice (Elena Franke) in die kleine Alice (Lina Isaak), die in ihrer ersten Hauptrolle auf der Bühne in der Traumwelt auf Entdeckungstour geht. Dabei kann die Freilichtbühne ihre ganze Größe ausspielen, von Links nach Rechts recken sich die Hälse der Zuschauer, das ganze Geschehen auf der breit bespielten Bühne zu erfassen.

Herdringer Bühne in voller Breite bespielt

Während die Herzkönigin als unerbittliche Herrscherin im Wunderland mit ihrem Hintern über die Bühne wackelt und ihr böses Lachen hören lässt, hat die Grinsekatze (Vanessa Schmidt) rund 50 Minuten in ihrer Hängematte auf der Bühne ausgeharrt. Von hier aus räkelt sie sich nach und nach in ihrem tollen Kostüm heraus, das im Stück noch an einigen Stellen Federn lassen muss.

Beim „Fünf-Uhr-Tee“ sitzten die Zuschauer fast mit am Tisch und bewundern Maske, Kostüm und vor allem das Spiel des Hutmachers (Ingo Tillmann), der am Tisch das Sagen hat. Und genau hier kann sich Alice von den Zwängen lösen, denen sie in der realen Welt so oft aufgesetzt war. Ein wilder Tanz des Hutmachers auf dem Tisch, dass sich die Balken biegen, entlässt die Zuschauer in die Pause.

Hutmacher übt sich in wildem Tanz

Ihre ganze Größe spielt die Freilichtbühne nach der Pause aus. Bunt bemalte Hocker bieten Platz für das gesamte Ensemble und der Zuschauer bekommt einen tollen Eindruck von der Vorbereitungsarbeit für das Stück. Wieder beeindrucken Bühnenbau, Maske, Kostüme und Requisite mit der Masse der über 100 Akteure, die auf der Bühne versammelt sind.

Doch die Darsteller überzeugen nicht nur mit ihren schauspielerischen Fähigkeiten, auch ihrem Gesang lässt sich sehr gut zuhören. Von Alice, über Herzkönigin und - könig bis zum Hutmacher überraschen alle die Zuschauer mit ihrem Vortrag.
Immer wieder bestechen die Figuren auf der Bühne mit ihren ganz eigenen Szenen: Der Butler (Tom Ludwig) beim Versuch einen Witz zu erzählen oder der Herzkönig, wenn er sich vor den Spiegeln im Wald ohne Namen in Position bringt...

Gesang lässt von sich hören

Minutenlanger Applaus war alle Schauspielern nach rund zweieinhalb Stunden auf der Bühne sicher, aber nicht nur ihnen: Michael Hinse bat auch die Leiter der einzelnen Bereiche der Bühne auf die dieselbige, um sich hier ihren verdienten Applaus des Publikums abzuholen.

Noch 17 Mal flüchtet sich Alice in ihre Traumwelt, schon wieder am kommenden Sonntag, 31. Mai, um 16 Uhr. Am Samstag, 6. Juni, hat dann das zweite Stück („Kiss me Kate“) um 20 Uhr seine Premiere.

Eintrittskarten und weitere Infos gibt´s hier

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.