Der Struwwelpeter – umstritten und geliebt zugleich!

Der Struwwelpeter, ein Buch das viele Generationen durch die Kindheit begleitet hat. | Foto: Uwe Künkenrenken
  • Der Struwwelpeter, ein Buch das viele Generationen durch die Kindheit begleitet hat.
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Der Struwwelpeter, inzwischen ein Klassiker unter den Kinderbüchern.

Es verbindet Generationen und Nationalitäten.

Seine Figuren, der Struwwelpeter, der Zappelphilipp, Hans Guck in die Luft, Paulinchen bergen Zündstoff für Diskussionen und fordern geradezu heraus, sich über Erziehungsstile, ihre Geschichte und über die persönlichen Erinnerungen an die eigene Kindheit auszutauschen.

Für die einen war das Struwwelpeter-Buch ein Krimi-Comic, für die anderen eine Horrorvision in Erziehungsfragen.

Zunächst als Weihnachtsgeschenk für den eigenen Sohn gedacht, haben die 1844 vom Arzt und Psychotherapeuten Heinrich Hoffmann erfundenen Geschichten an Interesse nicht verloren. Seine Themen haben weiterhin Bedeutung. Zudem empfinden viele Kinder die Bildergeschichten als spannend und aufregend zugleich.

Mittlerweile sind die schaurig-schönen Episoden in viele Sprachen übersetzt und auf allen Kontinenten verbreitet. Dazu kommen 27 Übertragungen in deutsche Mundarten. Die Variationen und kritischen Auseinandersetzungen reichen von der "Struwwel-Liese" bis zum "Anti-Struwwelpeter".

Zwar wurde das Buch in den 70-iger Jahren Sinnbild für eine autoritäre Pädagogik, doch hatte der Struwwelpeter immer einen festen Platz im kulturellen Leben, und das nicht nur in pädagogischer Hinsicht.

Noch heute stehen die Figuren Pate für kindliche Krankheitssymptome wie ADS und Hyper-Aktivität, vielfach auch als Zappelphilipp-Syndrom bezeichnet. Sie stehen als Synonym für Essstörungen, für ADS-Medikamente oder Erste-Hilfe-Projekte, wie die Paulinchen-Hotline für Verbrennungen im Kindesalter. Die Zeichnungen Hoffmanns sind auch heute noch auf Werbebroschüren und Packungsbeilagen zu finden.

Doch was macht die Faszination des Struwwelpeter-Buches aus? Passt sie noch in das heutige Verständnis von Erziehung? Üben die unheimlichen, ja teilweise durchaus beängstigenden Bildergeschichten, wie zum Beispiel der Daumenlutscher, auf unsere Kinder und Heranwachsenden eine gefährliche Faszination aus? War das Struwwelpeter-Buch überhaupt ein Erziehungsratgeber oder war es eher als Satire gedacht?

Wir wissen es nicht genau!

Wie sehr haben sich doch im Laufe der Zeit die Erziehungsstiele geändert!

Um diese Fragen zu klären und um den Dialog zwischen den Generationen über die eigenen Erfahrungen mit Erziehung und Kindheit anzuregen und zu vertiefen, haben viele Einrichtungen, Einzelpersonen, Vereine und Gruppen in Arnsberg die Struwwelpeter-Tage ins Leben gerufen.

Hair-Styling, Foto-Shooting, Ballett- und Tanzprojekte, Mal- und Bastelaktionen, aber auch kontroverse und hitzige Diskussionen mit Jugendlichen, Eltern, Lehrern, Lehrerinnen, Erziehungsberatern und Erzieherinnen sind Kernbereiche der Struwwelpeter-Tage in Arnsberg gewesen.

Aber vor Allem hat es uns Spaß gemacht. Wir haben gelacht, gelernt, gespielt und verrückte Dinge ausprobiert. Ein buntes Generationen verbindendes Projekt ist entstanden, das nachhaltig wirkt und so schnell niemand wieder vergißt. Wir werden weiter machen. Neues ausprobieren, experimentieren, miteinander spielen, egal wie alt die Akteure sind. Wer fragt bei so einem Erlebnis schon nach dem Alter?

Es klingt so selbstverständlich. Ist es aber nicht!

Fotos: Uwe Künkenrenken hat viele aufregende und spannende Momente mit seiner Kamera festgehalten. Wir laden Sie herzlich ein, folgende Internetseiten zu besuchen:

http://picasaweb.google.de/Kuenkenrenken/StruwwelpeterHaarstyling25042007#

http://www.bkae.de/aktionen/Struwwelpeter/index.html

Eine beeindruckende Schar von Kooperations- und Netzwerkpartnern hat zum Erfolg der Struwwelpeter-Tage in Arnsberg beigetragen:

SchulStadtBücherei, Gymnasium Laurentianum, Pflegeheim Haus Sauerland, Ballett- u. Tanzinstitut Alexander Zeilinger, Caritas Seniorenzentrum, ev. Bildungsbüro, Berufskolleg am Eichholz mit dem Berufsgrundschuljahr des Frisörhandwerks, dem Ausbildungsgang der Servicce- und Sozialhelfer, der Familienpfleger und der Fachschule für Sozialpädagogik, KITAS, Grundschulen, Jugendbegegnungszentrum Liebfrauen, Katholische Bildungsstätte für Erwachsenen- und Familienbildung, Ruth-Cohn-Schule-Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung, Seniorenwohnanlage Hellefelder Str. 70, Stadt Arnsberg: Zukunftsagentur, VHS, Kulturbüro, Integrationesbüro, Kindertagesbetreuung, Bildungsbüro, Familienhilfezentrum, Familienzentren, Erziehungsberatungsstelle des SKF, Verkehrsverein Arnsberg e.V., Fotostudio Anneser, Buchhandlungen, Handwerkskammer Arnsberg, Städt. Feuerwehr Arnsberg, Elke Wirth, Doris Braukmann und Sigrid Grobe als Märchenerzählerinnen und Mitglieder der Europäischen Märchengesellschaft, Geriatrie des St. Johannes-Hospitals Neheim, Chefarzt Dr. Meinolf Hanxleden, Senioreneinrichtung der Diakonie Ruhr-Hellweg "Haus Zum Guten Hirten", Pflegezentrum am St. Johannes-Hospital, Tagespflege des Caritas-Verbandes, Prof. Dr. Rudolf Knapp, Erziehungswissenschaftler, Zirkus Fantastello, Seniorenbeirat, Ausländerbeirat, Lernwerkstatt demenz Arnsberg.

Projektleitung: Zukunftsagentur der Stadt Arnsberg.

Unterstützt durch die Werner Zapf Stiftung, Bayreuth.

Kontakt und Informationen:

Stadt Arnsberg/Zukunftsagentur, Tel.Nr. 02932-201-2207, e-mail: m.gerwin@arnsbeg.de

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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