Arnsberger Feuerwehr hilft bei Beseitigung der Sturmfolgen in NRW

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Wehr unterstützt bei Wiederherstellung der Infrastruktur in Essen, Düsseldorf und Mülheim

Arnsberg. Das Unwetter mit dem harmlosen Namen „Ela“ hat am Pfingstwochenende für verheerende Verwüstungen im Rheinland und dem Ruhrgebiet gesorgt. Es zeigte sich binnen kürzester Zeit ein unvorstellbares Bild der Verwüstung: Infrastruktur wurde teils komplett lahm gelegt, das öffentliche Leben kam zum erliegen.

Das dort entstanden Einsatzaufkommen war durch die örtlichen Feuerwehren nicht mehr zu bewältigen, was einen groß dimensionierten überörtlichen Einsatz im Land auslöste. In der Stadt Essen beispielsweise waren am Dienstag gegen 8.00 Uhr 1.100 offene Einsatzstellen unbearbeitet. Im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf wurden gar 11.000 Einsätze gezählt - ein Einsatzaufkommen erheblichen Ausmaßes.

Arnsberger Löschfahrzeug hilft in Essen

Von der Feuerwehr der Stadt Arnsberg wurde im Verbund mit anderen Einheiten aus den südwestfälischen Kreisen HSK, Olpe und Siegen-Wittgenstein am Dienstag, den 10. Juni gegen Mittag nach Koordination durch die Bezirksregierung Arnsberg ein Löschfahrzeug nach Essen beordert. Das Fahrzeug war mit Feuerwehrangehörigen aus den Löschzügen Bruchhausen und Oeventrop besetzt. Während dieses Einsatzes – er dauerte bis zum Mittwochnachmittag – wurden nach dem Treffen aller Einheiten an der Hauptfeuerwache 1 der Berufsfeuerwehr Essen die Einsatzorte im Stadtgebiet angefahren. Hierbei wurden die auswärtigen Kräfte von ortskundigen Lotsen aus dem Bereitschaftsdienst der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) unterstützt. Während der beiden Tage wurden von den südwestfälischen Einsatzkräften mehrere Dutzend Einsatzstellen abgearbeitet. Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verbrachten die Helfer in den Fahrzeugen, auf Feldbetten oder auf dem Fußboden in der Fahrzeughalle des Rettungsdienstes der Feuerwehr Essen. Nach dem Wecken um 05:00 Uhr am Mittwochmorgen wurden nach einem kleinen Frühstück weitere gemeldete Einsatzstellen angefahren und abgearbeitet.

Unvergessliche Szenen der Dankbarkeit

Sowohl die geschädigten Bürger als auch die Einsatzkräfte erlebten hierbei unvergessliche und sehr bewegende Momente. So kamen beispielsweise während nächtlicher Einsätze Eltern mit ihren Kindern aus den Häusern, um sich persönlich bei den Hilfskräften zu bedanken und versorgten die Helfer aus dem Sauerland mit Kaffee und Essen. Während eines anderen Einsatzes war eine ältere Dame, deren PKW von den Sturmfolgen schwer beschädigt worden war, so ergriffen von der Tatsache, dass Einsatzkräfte aus dem Sauerland der Stadt Essen in der Not helfen, dass sie ihre Dankbarkeit gegenüber den Wehrleuten mit zwei großen Tafeln Schokolade zum Ausdruck brachte. Dies sind Erlebnisse, die die Feuerwehrangehörigen für ihre Mühen entlohnen und sicher noch lange in ihrem Gedächtnis bleiben werden.

Dieser außergewöhnliche Hilfeleistungs-Einsatz war für die Hilfskräfte aus dem Sauerland am Mittwoch, den 11. Juni gegen 13:00 beendet. Auf dem Rückmarsch kam es noch zu einer weiteren außergewöhnlichen Begebenheit: Das Mittagessen, das die rund 50 Einsatzkräfte aus dem Hochsauerlandkreis gemeinschaftlich in einer Schnellimbisskette in Essen-Steele einnahmen, wurde vom Inhaber des Schnell-Restaurants spontan spendiert, nachdem dieser gemerkt hatte, wer dort bei ihm eingekehrt war. Als Gegenleistung erbat er sich lediglich ein Erinnerungs-Foto mit den Wehrleuten. Gegen 15:00 Uhr erreichten die Einsatzkräfte aus der Stadt Arnsberg unversehrt ihre Standorte im Stadtgebiet.

Drehleiter aus Arnsberg rückt nach Düsseldorf aus

Am Mittwochmorgen wurden außerdem über die Bezirksregierung Arnsberg einzelne Drehleitern für den Einsatz in den vom Unwetter am stärksten betroffenen Städten angefordert. Auch hier half die Arnsberger Feuerwehr unkompliziert und sagte sofort ein Fahrzeug zu. Dieses setze sich mit Besatzung am frühen Nachmittag Richtung Düsseldorf in Bewegung. Dort war vorrangig die Befahrbarkeit der wichtigsten Straßen wieder herzustellen. Ganze Straßenzüge waren durch umgestürzte Bäume versperrt, ein Durchkommen war unmöglich. Die Arnsberger Helfer arbeiteten mit einer Einheit der Berufsfeuerwehr Düsseldorf zusammen, die u.a. auch mit einem tonnenschweren Feuerwehrkran die Sturmfolgen beseitigte. Auch hier wurde der massive Einsatz überörtlicher Einheiten von der Düsseldorfer Bevölkerung sehr positiv aufgenommen. Anwohner brachten immer wieder ihren Dank für diesen außergewöhnlichen Einsatz zum Ausdruck.

Eine bemerkenswerte Begegnung hatten die Arnsberger Brandschützer mit einem Anwohner, welcher nicht fassen konnte, dass Feuerwehrleute mit einer Drehleiter aus dem Sauerland den Baum vor seinem Haus beseitigten. Als Erinnerung fotografierte er das auf der Fahrzeugtür prangende Arnsberger Stadt-Wappen inklusive Schriftzug „Stadt Arnsberg - Feuerwehr“ sowie das HSK-Kennzeichen des Fahrzeugs. Der Einsatz in Düsseldorf wurde in der Nacht zu Donnerstag beendet, sodass das Arnsberger Fahrzeug in den frühen Morgenstunden wieder zurück im heimatlichen Standort war.

Weiterer Einsatz der Arnsberger Feuerwehr in Mülheim

Am Freitag, den 13. Juni wurde die Arnsberger Drehleiter erneut in Marsch gesetzt. Ziel war diesmal die Stadt Mülheim an der Ruhr mit dem Auftrag der Unterstützung der dortigen Berufsfeuerwehr. Die Aufgabe bestand in der Beseitigung von umgestürzten Bäumen und losen Ästen an verschiedenen Schulen. Durch diesen Einsatz kann der Schulbetrieb am kommenden Montag wieder aufgenommen werden. Der Einsatz hat bis in die Abendstunden angedauert, sodass die Feuerwehrleute am späten Abend zurück in Arnsberg waren.

Wehrführer und Bürgermeister danken den Feuerwehrangehörigen

Wehrführer Bernd Löhr bilanzierte die überörtlichen Einsätze als eindrucksvollen und erfolgreichen Beitrag der Arnsberger Feuerwehr zur Bewältigung der großen Schäden im Land. „Wir haben gezeigt, dass wir unkompliziert und professionell helfen können, egal wo man uns braucht. Mein Dank gilt meinen Feuerwehrangehörigen sowie den Arbeitgebern, die für eine sofortige Freistellung der ehrenamtlichen Kräfte gesorgt haben.“

Auch Bürgermeister Hans-Josef Vogel hat die Arbeit seiner Arnsberger Feuerwehrleute stets verfolgt und war über alle Schritte bestens informiert. Vogel: „Dies ist eine außerordentliche Leistung unserer Feuerwehr. Ich danke allen Beteiligten, die zum Erfolg der Einsätze beigetragen haben und spreche Ihnen hierfür meine Hochachtung aus.“

Autor:

Peter Krämer aus Arnsberg

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