Arnsberger Feuerwehr setzt Weg der Innovation konsequent fort

Jahresbericht 2015: Brandschützer retteten über 164 Menschen aus akuter Gefahr

Arnsberg. Die Feuerwehr der Stadt Arnsberg ging auch im Jahr 2015 den eingeschlagenen Weg der Innovation konsequent weiter und stellte sich mit der Fortführung richtungsweisender Projekte zukunftsfähig auf. „So wollen wir den Arnsbergerinnen und Arnsbergern auch künftig als ein verlässlicher Partner der Gefahrenabwehr rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen.“, so Wehrführer Bernd Löhr. Zudem retteten die 524 Angehörigen der Feuerwehr-Einsatzabteilung im Zuge ihrer letztjährigen Einsätze 164 Menschen aus akuter Gefahr. Diese Informationen und noch einige mehr liefert der Jahresbericht 2015, den die Feuerwehr der Ruhrstadt jetzt vorlegte.

Gesamtpersonalbestand durch Jugendfeuerwehr leicht gestiegen

Die Gesamtzahl der Feuerwehrangehörigen in Arnsberg im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Zählten im Jahr 2014 insgesamt 871 Feuerwehrmänner und -frauen zur Jugendfeuerwehr, der Einsatz- und der Ehrenabteilung, so waren es zum Stichtag 31.12.2015 886. Dieser erfreuliche Anstieg ist der weiterhin positiven Mitgliederentwicklung in der Jugendfeuerwehr zu verdanken, die nach der Senkung des Eintrittsalters von 12 auf 10 Jahre eingesetzt hatte. So versehen in der Arnsberger Jugendwehr derzeit 181 Jugendliche ihren ehrenamtlichen Dienst, im Vorjahr waren dies nur 159 Mädchen und Jungen. Im Einsatzdienst stehen 524 Männer und Frauen, ein minimaler Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 529. Und mit 181 Angehörigen weist die Ehrenabteilung der Arnsberger Wehr gegenüber dem Vorjahreswert von 183 einen so gut wie konstanten Bestand aus.

Trotz dieser insgesamt erfreulichen Entwicklung verschließen die Verantwortlichen nicht die Augen vor den Herausforderungen, die die Zukunft bereithält. Und daher beteiligt sich die Wehr beispielsweise mit mehreren Funktionsträgern aktiv an dem Projekt „FeuerwEHRensache“ des NRW-Innenministeriums und des Verbandes der Feuerwehren in NRW. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden hier neuartige und nachhaltig wirkende Instrumente für die langfristige Bestandssicherung der Freiwilligen Feuerwehren in NRW erarbeitet.

Rettungsdienst sorgt für spürbare Steigerung der Einsatzzahlen

Die Zahl der Einsätze im Jahr 2015 ist mit insgesamt 8.869 gegenüber dem Vorjahr, in dem „nur“ 7.285 Einsätze zu bewältigen waren, spürbar gestiegen. Allein der Bereich des Rettungsdienstes sorgte mit einem Sprung von 6.602 Einsätzen im Jahr 2014 auf 8.084 Alarme in 2015 für den Löwenanteil dieser Steigerung. Bei den übrigen Einsatzarten sind lediglich moderate Anstiege zu verzeichnen: 156 mal (Vorjahr: 145) mussten die Blauröcke zu Bränden und Explosionen und 334 mal (Vorjahr: 288) zu technischen Hilfeleistungen ausrücken. Zudem erforderten 65 Alarme von Brandmeldeanlagen (Vorjahr: 67) den Einsatz der Feuerwehr. Ein ständiges Ärgernis: In 68 Fällen (Vorjahr: 64) mussten die weit überwiegend ehrenamtlich tätigen Einsatzkräfte zu böswilligen Alarmen ausrücken und hierfür ihre Freizeit opfern. In den allermeisten Fällen können die Urheber dieser Alarme leider nicht identifiziert werden. Dabei handelt es sich hierbei keineswegs um ein „Kavalier-Delikt“. Das Strafgesetzbuch sieht für solche Fälle eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe vor. Der Täter oder die Täterin gilt nach einer Verurteilung zudem als vorbestraft, was u.a. empfindliche Auswirkungen auf den eigenen Berufsweg oder die Wahrnehmung öffentlicher Ämter haben kann. Schließlich mussten im Jahr 2015 noch 162 (Vorjahr: 119) sonstige Einsätze bewältigt werden, wobei allein rund 56% davon auf Brandsicherheitswachdienste entfallen.

Mit innovativen Maßnahmen in die Zukunft

Die bereits im Jahr 2013 durchgängig etablierte Struktur der insgesamt sechs Basislöschzüge, in denen jeweils zwei bis drei Einheiten organisatorisch zusammengefasst sind hat sich im Jahr 2015 weiter gefestigt. Diese Löschzüge werden von einem Basislöschzugführer geleitet. Ihm zur Seite stehen für jede Einheit jeweils örtliche Löschzug- oder Löschgruppenführer. Diese Struktur trägt dazu bei, die Führungsaufgaben in den Feuerwehr-Einheiten mit einem gestrafften Personal-Pool wahrnehmen zu können. Für den Basislöschzug 6 (Bruchhausen/Niedereimer) wurde der Bau eines gemeinsamen Gerätehauses vorangetrieben, und mit der bevorstehenden Übergabe der neuen Unterkunft geht erstmals in der Stadt Arnsberg ein für mehrere Einheiten errichtetes Gerätehaus in Betrieb.

Ein weiteres Ziel der Arnsberger Wehr ist die Gewinnung von Einsatzkräften mit Zuwanderungsgeschichte. Mit zahlreichen Aktivitäten geht die Feuerwehr der Ruhr-Stadt auf diese Mitbürgerinnen und Mitbürger zu, wobei sie auch die in mittlerweile großer Zahl in Arnsberg Schutz suchenden Flüchtlinge in den Blick nimmt. Und erste Interessenten aus diesen Reihen sprechen für den Erfolg und die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen, denn die Feuerwehr sollte idealerweise ein Spiegelbild der Gesellschaft sein, die sie zu schützen beauftragt ist.

So stellt sich die Feuerwehr der Stadt Arnsberg mit vielen innovativen Aktivitäten auf, um den Herausforderungen der Zukunft wirksam begegnen zu können. Und dies tut sie in dem steten Bewusstsein ihres Auftrags, der Arnsberger Bevölkerung das größtmögliche Maß an Schutz und Sicherheit bieten zu können.

Autor:

Peter Krämer aus Arnsberg

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