Arnsberger Jugendfeuerwehr reformiert Ausbildungskonzept

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Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses wird dezentralisiert

Arnsberg. Die Arnsberger Jugendfeuerwehr reformiert zum 01.01.2015 als Reaktion auf steigende Mitgliederzahlen ihr Ausbildungskonzept. Die Jugendwehr der Ruhr-Stadt hatte Anfang 2012 das Eintrittsalter von 12 auf 10 Jahre herabgesetzt, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in dem Wettbewerb mit den anderen Vereinen und Institutionen nicht das Nachsehen bei dem Werben um engagierten Nachwuchs zu haben.

Eine Folge dieser Maßnahme war der Anstieg der Mitgliederzahlen von 99 Mädchen und Jungen Ende 2011 auf 157 Jugendliche am 31. Dezember 2013. Zudem werden die jungen Brandschützer mittlerweile in zwei Altersgruppen ausgebildet: Die 10- bis 13-Jährigen bilden die Gruppe der „Feuerwehr-Kids“, die an den Feuerwehrdienst herangeführt werden, und die 14- bis 17-Jährigen bereiten sich durch verschiedene Prüfungen und Abzeichen auf die Übernahme in die Einsatzabteilung der aktiven Wehr vor.

Der Anstieg der Mitgliederzahlen und die Aufteilung in zwei Altersgruppen erforderte neben einer größeren Zahl an Ausbilderinnen und Ausbildern auch einen erhöhten logistischen Aufwand, um alle Jugendlichen zu den jeweils zentralen Ausbildungsorten zu befördern, da die Jugendgruppen der Feuerwehreinheiten bislang in zwei sogenannten Zügen aufgeteilt auf den West- und den Ostteil der Stadt übten.

Ausbildung wird künftig in Basislöschzügen organisiert

Das neue Ausbildungskonzept sieht nunmehr vor, den überwiegenden Teil der theoretischen und praktischen Übungsabende auf Ebene der sogenannten Basislöschzüge zu organisieren. Stadtjugendfeuerwehrwart Tobias Jakob erläutert das neue System: „In den stadtweit sechs bestehenden Basislöschzügen sind Feuerwehr-Einheiten aus jeweils zwei bis drei Stadtteilen zusammengeschlossen und absolvieren ihre Ausbildung und ihre Einsätze gemeinsam. Dieses Modell, das die Arnsberger Feuerwehr nach der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans im Jahr 2013 stadtweit umgesetzt hat, wird nun auch auf die Jugendfeuerwehr übertragen. Trotz diesen dezentralen Ansatzes sollen aber auch weiterhin zwei bis drei Übungen pro Jahr in den alten Zugverbänden der Jugendfeuerwehr durchgeführt werden, um dort gewachsene Freundschaften nicht zu zerschlagen.“

Durch diese Umstrukturierung kann die Ausbildung des Feuerwehr-Nachwuchses künftig ortsnäher erfolgen, und die Anfahrtswege werden reduziert. Außerdem werden die Dienstpläne vereinfacht, indem die ehemals getrennten Pläne für die „Feuerwehr-Kids“ und die älteren Jugendlichen nun zum 01. Januar erstmals zusammengefasst werden. Die Ausbildung wird aber auch auf der Ebene der Basislöschzüge weiterhin altersspezifisch erfolgen. Die altersgerechte Ausbildung spiegelt sich auch bei den sonstigen Veranstaltungen der Jugendwehr wieder. Stadtjugendfeuerwehrwart Jakob: „Künftig werden wir für alle Jugendlichen im Alter bis 14 Jahren einmal im Jahr eine Tagestour als Ausflug anbieten. Die Älteren unternehmen dafür eine Städtetour. Zentrale Veranstaltungen wie die Jahresübung, unser Jugendlager oder auch die beliebte Weihnachtsfeier werden aber auch weiterhin als gemeinsame Events der gesamten Arnsberger Jugendfeuerwehr durchgeführt.“

Neues Konzept erfordert passgenaue Organisationsstruktur

Um das neue Ausbildungskonzept umsetzen zu können, hat sich die Arnsberger Jugendfeuerwehr auch hinsichtlich ihrer Organisationsstruktur passgenau aufgestellt: Brandinspektor Tobias Jakob vom Löschzug Neheim lenkt als Stadtjugendfeuerwehrwart auch weiterhin die Geschicke der Jugendwehr, unterstützt von seinen beiden Stellvertretern Oberbrandmeister Holger Thiele vom Löschzug Hüsten und Oberbrandmeister Uwe Wisniewski vom Löschzug Oeventrop. Ihnen nachgeordnet ist die Ebene der Zugführer, unter ihnen auch eine Zugführerin. Diese koordinieren die Ausbildung in ihrem jeweiligen Basislöschzug und können dabei auf jeweils eine Gruppenleitung pro Einheit des Basislöschzugs zurückgreifen. Diese wiederum werden von einer ganzen Schar an Ausbilderinnen und Ausbildern unterstützt, die ihr feuerwehrtechnisches Wissen ebenfalls gern an den Nachwuchs weitergeben.

So wird die Ausbildung und das hierfür erforderliche Engagement auf viele Schultern verteilt. Und dies ist auch wichtig, denn alle Beteiligten nehmen ihre Aufgaben, so wie auch ihren übrigen Feuerwehrdienst, ehrenamtlich in ihrer Freizeit wahr. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Verpflichtungen im beruflichen, familiären und gesellschaftlichen Bereich stellt dies für die Wehrleute oftmals einen nicht immer einfachen Spagat dar, den es immer wieder aufs Neue zu meistern gilt.

„Jugendfeuerwehr Voraussetzung für Fortbestand des Brandschutzes in Arnsberg“

Stadtjugendfeuerwehrwart Jakob zeigt sich zuversichtlich, dass die Arnsberger Jugendfeuerwehr mit dem neuen Ausbildungskonzept zukunftsfähig aufgestellt ist: „Angesichts der erfreulichen Entwicklung der Mitgliederzahl unserer Jugendfeuerwehr in den vergangenen beiden Jahren entwickeln wir nun auch die Ausbildung sowohl inhaltlich als auch logistisch konsequent weiter und passen sie an die neuen Gegebenheiten an. Denn nur eine gut aufgestellte Jugendfeuerwehr bietet die Voraussetzung für den langfristigen Fortbestand eines ehrenamtlich getragenen Brandschutzes in Arnsberg.“

Autor:

Peter Krämer aus Arnsberg

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