Erste Lerche

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Erste Lerche
Zwischen
Gräben und grauen Hecken,
den Rockkragen hoch,
beide Hände in den Taschen,
schlendere ich
durch den frühen
Märzmorgen.
Falbes Gras,
blinkende Lachen und schwarzes Brachland,
so weit ich sehen kann.

Dazwischen,
mitten in den weißen Horizont hinein,
wie erstarrt,
eine Weidenreihe.
Ich bleibe stehen.
Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.
Nur die Luft und die Landschaft.
Und sonnenlos
wie den Himmel
fühle ich
mein Herz.
Plötzlich - ein Klang!
Ein zager, zarter zitternder Jubel,
der,
langsam,
immer höher
steigt!
Ich suche in den Wolken.
Über mir,
wirbelnd, schwindend, flatterdrehig, flügelselig, kaum entdeckbar,
pünktchenschwarz,
schmetternd,
durch
immer heller strömendes Licht,
die
erste Lerche!

Ein Gedicht von Arno Holz.

Arno Holz war ein deutscher Dichter und Dramatiker des Naturalismus und Impressionismus. Geboren: 26. Apr 1863 · Kętrzyn, Polen, Gestorben: 24. Okt 1929 · Berlin, Deutschland, Begraben: Friedhof Heerstraß, Nominierungen: Nobelpreis für Literatur (1929)

Die Fotos sind bei unserer Radtour durch das romantische Havelland entstanden.

Autor:

Marita Gerwin aus Arnsberg

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