Arnsberg nimmt Flüchtlinge in ehemaliger Schule auf / Kapazitäten erschöpft

Die ehemalige Pestalozzi-Schule in Hüsten ist für die Stadt ein Glücksfall, geht es um die Unterbringung von Flüchtlingen. In einer gemeinschaftlichen Aktion hatte man in kurzer Zeit hier Platz für 150 Flüchtlinge geschaffen. Fotos: Albrecht
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  • Die ehemalige Pestalozzi-Schule in Hüsten ist für die Stadt ein Glücksfall, geht es um die Unterbringung von Flüchtlingen. In einer gemeinschaftlichen Aktion hatte man in kurzer Zeit hier Platz für 150 Flüchtlinge geschaffen. Fotos: Albrecht
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Arnsberg. In NRW suchen seit Jahresbeginn immer mehr Menschen Schutz und Hilfe. Nach Angaben des NRW-Innenministeriums sind in den vergangenen sieben Monaten rund 77.000 Menschen ins Land gekommen. Städte und Gemeinden sind zur Mithilfe angehalten.

Mit einem aktuellen Amtshilfeersuchen des Landes an die Stadt Arnsberg, das über die Bezirksregierung Arnsberg weiter getragen wurde, hat derzeit die Stadt Arnsberg zu tun. „Wir sollten eine Unterbringungsmöglichkeit für rund 150 Flüchtlinge in der Stadt schaffen“, so Helmut Melchert von der Stadt.

Platz für 150 Flüchtlinge

In der ehemaligen Pestalozzi-Schule in Hüsten hatte eine geeignete Unterbringungsmöglichkeit gefunden. Mit vereinten Kräften von Feuerwehr, DRK und Stadtverwaltung sowie durch hilfsbereite Bürger in Windeseile eine Notunterkunft entstanden. „Wir haben uns hier auf eine Kapazität für 150 Flüchtlinge eingestellt“, so Melchert auf Anfrage des Wochen-Anzeigers.

Derzeit könnten in der Schule aus brandschutztechnischen Gründen nur das erste Obergeschoss und die Turnhalle genutzt werden. „Im zweiten OG laufen derzeit Arbeiten zum Brandschutz“, so Melchert. Spätestens bis Mitte August sollen die Arbeiten hier abgeschlossen sein und auch die Flüchtlinge, die derzeit in der Turnhalle der ehemaligen Schule untergebracht sind, in das Hauptgebäude umziehen können.

Arbeiten zum Brandschutz vor dem Abschluss

Wie es jetzt mit den untergebrachten Flüchtlingen weitergeht, ist jedoch noch ungewiss. Täglich gibt die Stadt eine Statusmeldung über den Stand der Auslastung in der Schule weiter. Ob die derzeit lebenden Flüchtlinge schon in Kürze in anderen Kommunen untergebracht würden, lasse sich, so Melchert, aber noch nicht sagen.

Am Dienstag und Mittwoch sind alle Flüchtlinge aus der Pestalozzi-Schule im Klinikum Arnsberg untersucht worden. Eine weitere Anfrage an die Stadt auf Unterbringung anderer Flüchtlinge liege derzeit nicht vor. „Die Kapazitäten in unserer Stadt sind damit erst mal erschöpft“, so Melchert.

Gespräche mit möglichem Betreiber

Derzeit laufen auch bereits erste Gespräche mit möglichen Betreibern der Notunterkunft an der Pestalozzi-Schule. Diese sollen dann vor Ort die Federführung an der Notunterkunft übernehmen und somit ehrenamtliche Helfer sowie städtische Kräfte entlasten. „Feuerwehr und Rotes Kreuz haben sich spontan super eingebracht“, lobte Melchert. Überhaupt gebe es in der Stadt Dank der großen Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung nun Positives zu berichten. So erlebte die Kleiderkammer Heilig Geist in Unterhüsten mit dem ersten Tag der Unterbringung eine Welle der Hilfsbereitschaft.

In die Verlegenheit schulisch genutzte Turnhallen nutzen zu müssen (wie z.B. an der Uni Siegen), komme Arnsberg derzeit nicht. Bei den Kosten für die Unterbringung der Flüchtlinge gehe die Stadt jedoch zunächst in Vorleistung. „Wir rechnen später mit dem Land NRW die Kosten ab“, so Melchert.

Abrechnung mit dem Land NRW

Die Stadt stellt sich offenbar darauf ein, dass die Pestalozzi-Schule noch für einen längeren Zeitraum als Notunterkunft genutzt wird. „Wir haben hier großen Aufwand betrieben, ich denke die Nutzung des Gebäudes wird wohl etwas länger dauern“, so Melchert. Andere Städte hätten bestimmt größere Probleme mit der Unterbringung, die es in Arnsberg zum Glück nicht gebe...

Facebook-Gruppe bündelt Informationen und Hilfen

Informationen der Stadt Arnsberg

Autor:

Frank Albrecht aus Arnsberg

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