RE-SOZIALISIERUNG

Wen interessiert schon, was einer schreibt? Und wo nimmt man überhaupt noch das Geschriebene ernst?
Denn es ist nicht mehr wichtig, was geschrieben wird. Wichtig ist nur, ob das Geschriebene in den Rahmen eines „Marktes“ passt. Und dieser Markt fordert „coole“ Sätze, die so ansprechend sind wie eine witzige Werbung, die am besten auch noch gut schmeckt.
Aber in dem Augenblick, in dem die „Sprache“ bedroht wird, entweder durch Krankheit oder durch eine Diktatur, die Dir vorschreibt, was Du zu sagen und zu lassen hast, wird jedes Wort, das Du schreibt oder aussprichst zu einem Ereignis mit unkalkulierbaren Folgen.
Und ich denke dann, vielleicht macht das Schreiben erst dann Spass, wenn man von Dir erwartet, dass Du „mundtot“ wirst.
Obwohl, die Sehnsucht unterdrückt zu werden, ist in meinen Augen obszön. Auch wenn Herr Liao Yiwu behauptet:
„Der passende Ort für einen Dichter ist das Gefängnis.“
Da kann man nur hoffen, dass nicht bei jedem Häftling die Re-Sozialisierung gelingt.

Autor:

Dr. Mathias Knoll aus Arnsberg

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