Crash Kurs NRW: alles GAGA

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Zu hohe Geschwindigkeit, Genuss von Alkohol, Ablenkung durch Handys oder auch der fehlende Gurt (kurz: GAGA) - das alles sind die häufigsten Gründe für Autounfälle, die im schlimmsten Fall mit dem Tod bestraft werden. Im Crash Kurs NRW werden junge Erwachsene mit Tatsachenberichten der besonderen Art konfrontiert!

„Den Geruch einer verbrannten Leiche kriegst du nie wieder aus der Nase!“, Worte, die es einem eiskalt den Rücken herunter laufen lassen! Aber auch Worte, die noch viel „zu milde“ klingen, wenn man einmal bedenkt, wovon eigentlich die Rede ist: Es geht um 18- bis 24-jährige junge Menschen, die eine der größten Quoten in Unfallstatistiken ausmachen, weil sie unaufmerksam oder gar unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss Auto fahren.

Das Präventionsprogramm „Crash Kurs NRW“ richtet sich gezielt an die 10. und 11. Jahrgangsstufe sowie Berufsschüler/innen und zeigt mit emotionalen Geschichten, vorgetragen von Helfern und Betroffenen der jeweiligen Situationen, dass Verkehrsunfälle ihre Ursachen haben. GAGA! Damit sind sie vermeidbar.

Im Kulturzentrum Berliner Platz in Neheim-Hüsten zeigten sich die Schüler und Schülerinnen des Berufskolleg Berliner Platz - zu Beginn der Veranstaltung noch gut gelaunt - nach und nach sehr betroffen über das Gehörte.

Wahre Geschichten rütteln wach

Dabei werden keine Tatsachenberichte auf den Tisch geknallt, die mit langweiligen Fakten unterlegt sind, sondern vielmehr Erfahrungsberichte, die „aus erster Quelle“ erzählt werden.

Vorredner, die selbst „vor Ort“ oder sogar direkt betroffen waren - Menschen, die nicht nur tote Menschen gesehen haben, sondern teils Bekannte, Freunde, Verwandte! Da gab es zum Beispiel diesen unvergesslichen Unfall im Jahre 1999 - fünf junge Menschen auf dem Weg von einem Festival in Köln nach Hause gerieten auf der Scherse in den Gegenverkehr und crashten unmittelbar in einen Holztransporter. Alle fünf tot! Der LKW-Fahrer, der zwar keine schlimmen körperlichen Verletzungen hatte und rein verkehrsrechtlich auch keine Schuld an dem Unfall trug, kämpft noch heute mit den Bildern, die er in jener Nacht sah.

Den jungen Menschen im Saal des Kulturzentrums erklärt er, was „neben den Bildern“ bleibt - die Isolierung. Wochenlange Zeit benötigte er, bevor er wieder LKW fahren konnte. Ganz zu schweigen davon, wie sein Sohn unter dieser Situation litt, da es sich auch noch um Schulkollegen von ihm handelte. „Sag´ nicht, du bist der Fahrer, Papa! Ich kann dann nicht mehr zur Schule gehen.“ Aber auch die Polizisten und insbesondere zwei freiwillige Mitarbeiter der Oeventroper Feuerwehr, die hautnah am Einsatzort waren, schilderten in emotionaler Weise, in welchen „grausamen Positionen“ (eingeklemmt, verbrannt u.s.w.) sie die Unfallopfer vorgefunden haben - unvergessliche Bilder!

Ein Leben lang bestraft

Diese und viele weitere „Nebenwirkungen“, von denen in Unfallberichten keine Rede ist, gehören zu den Unfallfolgen - Gefühle, die in keiner Akte Verwendung finden.

Insbesondere die Tatsache, dass Menschen bestraft werden, die eigentlich nichts damit zu tun haben, heben die Vorredner des Crash Kurs NRW hervor. Eltern, die ihre Kinder dadurch verlieren, Partner, die ihre große Liebe missen müssen oder Freunde, die ihren besten Freund oder ihre beste Freundin nie wieder sehen - alle diese Menschen werden bestraft!

Autor:

Thora Meißner aus Arnsberg

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