Bibellesende Frau, von Peter Job, Maler in Plasmolen (1884-1957)

Gerard Dou, der die Mutter seines Meisters Rembrandt beim Lesen der Bibel malte, folgten viele Maler. Protestantische Frauen ließen sich porträtieren wie Rembrandts Mutter. Die Bibel war kein Beiwerk, sondern die Frauen lasen wirklich ihre Bibel, von vorne nach hinten. Es war nicht unüblich, dass holländische Calvinisten nach dem Sonntagsdienst, zuhause in der Bibel prüften ob der Prediger wohl richtig zitiert hatte. Manche werden weiter studiert haben, was möglich war durch kleingedruckte Querverweise auf andere Verse des heiligen Buches. Wen der Maler Peter Job vor etwa hundert Jahren abgebildet hat ist unbekannt. Prüft sie oder grübelt sie, sucht sie Trost oder Belehrung? Die Sprache der Übersetzung, der Staten-Vertaling, war den Menschen des 17. Jahrhunderts vertraut, sie ist aber natürlicherweise in späteren Zeiten fremd geworden. Dieses Buch wurde dadurch im doppelten Sinn merkwürdig, aber vor allem: würdig, es sich zu merken. Die Frau wird sich nicht fein angekleidet haben weil sie gemalt wurde, sondern weil sie im Buch der Bücher lesen will. So etwas tut man nicht mit einer Schürze an worin man auch Kartoffeln schält.
Gemälde, gesehen im Rathaus in Mook, Gastgeber der Gemäldeausstellung der Jacques van Mourik Stiftung, an jedem zweiten Samstag im Monat ab 11.00 Uhr für Kunstliebhaber geöffnet.

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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