Kirschblüten. Für alle Liebhaber Japans...

Die ersten Zierkirschblüten zerstreuen sich schon wieder.
Alle Varietäten kommen ursprünglich aus Japan. Manche tragen schöne Namen wie „Amanogawa“, übersetzt „Himmelsfluß“, womit die Milchstraße angedeutet wird.
Da die Kirsche nur kurz blüht ist sie ein Symbol für die Vergänglichkeit der Dinge.
Eine sehr schöne Komposition in „a“ und „o“. Das Kurzgedicht von 31 Japanischen Silben lautet:
yo-no naka-ni / taye-te sakura-no / nakari-se-ba / haru-no kokoro-wa / nodokekara-masi

In der Übersetzung von Horst Hammitzsch:

In dieser Welt nun
wenn es sie gar nicht gäbe,
die Kirschblüten,
in der Frühlingszeit das Herz
würde ganz ruhig bleiben.

Der große Japankenner Wilhelm Gundert schreibt über den Dichter Narihira (825-880) „schön, vornehm lässig, Liebling hoher Frauen, von reicher Legende zum Don Juan gestempelt“. Reine Naturlyrik haben wir nicht vor uns, genau so wenig wie beim „Heidenröslein“ von Goethe!

Zu den einzelnen Worten: yo-no naka, „der Welt Mitte, die Welt worin wir leben“; tayete: gar...(nicht); sakura, die Kirsche, immer Kirschblüte; nakariseba, wenn nicht da; haru, der Frühling; kokoro, das Herz; nodokearamasiv, wäre ruhig gewesen; -no, Genitivendung.
Mehr asiatische Lyrik...

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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