Museum Schloss Moyland - Neue Ausstellung: Im Freien. Niederländische Landschaft um 1900

Louis Willem van Soest - Birkenallee, undatiert | Foto: Museum Schloss Moyland
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  • Louis Willem van Soest - Birkenallee, undatiert
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Moyland. Zwei unterschiedliche Sammlungen - ein gemeinsames Thema:
Niederländische Landschaftsdarstellungen um 1900 zeigt das Museum Schloss Moyland anhand von Gemälden aus der Sammlung Kwak und Grafiken aus der Sammlung van der Grinten. Die Präsentation begleitet und erweitert die Sonderausstellung Natur als Kunst, die bis 5. Juni 2015 in der Ausstellungshalle gezeigt wird.

Das besondere Interesse des niederländischen Sammlers Pim Kwak gilt der Landschaft seiner Heimat, der Gegend um Arnheim. Pim Kwak hat Gemälde von über 60 Künstlern zusammengetragen, deren Motiv die landschaftlich reizvolle Gegend um die Dörfer Oosterbeek, Doorwerth und Wolfheze ist. Dort war in den 1840er Jahren die erste Künstlerkolonie der Niederlande entstanden. Sie übte großen Einfluss auf die niederländischen Landschafts-maler des Impressionismus aus, die seit den 1870er Jahren unter dem Namen Haager Schule bekannt wurden.
Zunächst waren viele Künstler der Schule von Oosterbeek noch von der Romantik geprägt. Anfang der 1850er Jahre kamen dann die ersten Frei-lichtmaler in die damals noch fast unberührte Landschaft zwischen dem Wasserlauf des Nederrijn und der mit Wald und Heide bewachsenen Morä-nenlandschaft der Veluwe. Sie zogen nach dem Vorbild der französischen Schule von Barbizon mit der Staffelei in die Natur hinaus, um direkt vor dem Motiv zu malen.

Mehr als 60 groß- und kleinformatige Gemälde sowie drei Plastiken sind im rechten Flügel des Erdgeschosses im Schlossgebäude zu sehen. Die Arbeiten umfassen einen Zeitraum von etwa 100 Jahren, von 1840 bis ca. 1938. Sie zeigen Wald- und Flusslandschaften sowie Winter- und Panoramalandschaften.

Die Sammlung van der Grinten
Dem gegenübergestellt sind grafische Arbeiten aus der Sammlung der Brü-der Hans und Franz Joseph van der Grinten. Der umfangreiche Sammlungs-bestand niederländischer Radierungen um 1900 mit dem Thema Landschaft wird bei Im Freien erstmals in einer Auswahl von 33 Werken gezeigt. Nachdem die Radierung lange Zeit nur noch als reines Reproduktionsmedium genutzt worden war, erlebte die Radierkunst als selbstständige Ausdrucksform in den Niederlanden ab den 1880er Jahren eine neue Blüte. Der Nederlandse Etsclub war daran maßgeblich beteiligt. Bevorzugte Motive der Künstler waren wasserreiche Landschaften mit Wiesen, Windmühlen und Baumgruppen, Stadtansichten und Seestücke. Große stilistische und thema-tische Vielfalt zeichnet die Werke aus.

Der niederländische Maler und Grafiker Willem den Ouden (*1928) lebt seit 1967 unweit von Tiel in Varik, unmittelbar hinter dem Waaldeich. Er widmete sich in seinen Werken besonders der Flusslandschaft, durch alle grafischen Gattungen hindurch. Er ist ein Meister der Dramatik des Geschehens am Himmel, mit Sturm, Wind, Wolken und Licht.

Natur und Kosmos im Frühwerk von Joseph Beuys
Die frühe Beschäftigung von Joseph Beuys mit der Natur bildet das Fundament für seine Auseinandersetzung mit dieser Thematik, die sich durch sein gesamtes Lebenswerk zieht. In vielen frühen Zeichnungen verbildlicht er in der Natur ablaufende Prozesse, Zusammenhänge zwischen dem Kosmos und dem, was sich auf und unter der Erde abspielt. Es geht ihm dabei um eine ganzheitliche Verkörperung des Materiellen im Einklang mit dem Wirken von Naturkräften und geistigen Energien. Viele seiner Werktitel verweisen auf eine religiös-spirituelle Dimension von Naturauffassung. Wichtige Anregungen empfing Beuys vom anthroposophischen Gedankengut Rudolf Steiners mit seinen kosmologischen Schöpfungsmysterien. Beuys entwickelte in seinen Zeichnungen ein differenziertes, wandelbares Repertoire an unterschiedlichen Linien und Linienformationen, etwa für die Darstellung von konkreten Naturformen (wie z. B. Felsen), Wachstumsprozessen und energetischen Vorgängen.

Hinweis zur Ausstellungsdauer
Ausstellungsende der Sammlung Kwak ist am 5. Juni 2016. Der Bereich aus der Sammlung van der Grinten wird noch bis September gezeigt.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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