Hitze- und Dürrerekorde weltweit: Wann ist der Kipppunkt erreicht?

Nordeuropa, jenseits des Polarkreises über 30 Grad. In Lappland wurden 32,2 Grad gemessen. Süd- und Mitteleuropa kratzen an der 40-Grad-Marke und mancher Orts wird sie überschritten. Tokio 41,1 Grad... an vielen Orten der Welt werden die höchsten jemals aufgezeichneten Temperaturen gemessen.
Nordrhein-Westfalen: Seit Februar ist es viel zu trocken. Der wärmste April seit beginn der Wetteraufzeichnungen. Selbst im Supersommer 2003 gab es im Juli die dreifache Regenmenge. Im Juli 2018 waren es landesweit, auf der Fläche nur 20 Millimeter. In manchen Landesteilen hat es seit Mai keinen Niederschlag gegeben, so auch hier in der Region Kleve. Zu der Dürre kommen jetzt auch noch Spitzenwerte bei den Temperaturen. Kein Ende in Sicht. Manche Prognosen sagen für August weitere Dürre und hohe Temperaturen voraus.

Stress für Mensch und Natur
Ernteausfälle in nicht gekanntem Ausmaß. Feldfrüchte verdorren, Bäume und Sträucher werfen zum Überlebensschutz Früchte und Blätter ab. Viele Tiere leiden unter Wassermangel, Fische unter Sauerstoffmangel. Erinnern wir uns an den Supersommer 2003, in Frankreich über 50.000 Hitzetote und im Sommer 2012 in Moskau auch fast 50.000. Ähnliches kann auch jetzt wieder auf uns zukommen.
Angesichts der zunehmenden weltweiten Klimaextreme kann man sich durchaus die Frage stellen: Wie viel Tote braucht die Welt um konsequent gegenzusteuern? Es darf bezweifelt werden, dass auch viele Millionen Tote nicht ausreichen werden, angesichts der Tatsache, dass die Menschheit auch viele Millionen Hunger- und Kriegstote einfach in Kauf nimmt.

Wann ist der Kipppunkt erreicht?
Es ist abzusehen, dass das 2-Grad-Erderwärmungsziel zum Ende des Jahrhunderts nicht mehr erreichbar sein wird. Etliche Forscher gehen davon aus, dass die 2 Grad bereits in den nächsten Jahrzehnten, bis zum Jahr 2050 erreicht werden können. Einen gemäßigten Temperaturanstieg wird es wegen der sog. „positive Rückkopplung“ nicht geben und der „Kipppunkt“ des Klimas, eine abrupte Klimaänderung, der Punkt wo alle Gegenmaßnahmen nicht mehr greifen, könnte damit auf uns zukommen.
Dazu schreibt auch das UmweltBundesAmt in einer Studie (Hintergrundpapier) „Kipp-Punkte im Klimasystem – Welche Gefahren drohen?“ bereits vor 10 Jahren:
"Es besteht die Gefahr, dass abrupte, drastische Klimaänderungen die Anpassungsmöglichkeiten der menschlichen Gesellschaft überaus fordern oder auch übersteigen. Dies gilt besonders für solche Fälle, in denen die bewirkten Änderungen nicht mehr umkehrbar sind.“

Wer sich diese Studie durchlesen möchte: hier klicken

Dürre am Unteren Niederrhein – jeden Tag ein neues Dürre-Bild aus Bedburg-Hau: hier klicken

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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