Gemeindezentrum Bedburg-Hau: Kein guter Standort für Rosskastanien

Januar 2018 Sturm Friederike beschädigte Kastanie
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Die durch den Sturm Friederike am 18. Januar stark beschädigte Rosskastanie am Rathausplatz vor „Luigi“ musste gefällt werden. Es wird eine Neupflanzung erfolgen. Ob es wieder eine Rosskastanie sein wird ... ?

Rosskastanien haben im Gemeindezentrum im wahrsten Sinne einen schlechten Stand.
Die Rosskastanie vom Gutshof musste weichen für die Erweiterung des Gemeindezentrums. Damals protestierten die CAJ und die Natur- und Tierhilfe dagegen. Walter Brüker CAJ: „Wir wehren uns dagegen, dass der Baum nicht in die Planung einbezogen wurde.“ Die Natur- und Tierhilfe sammelte 1.000 Unterschriften. Es nutze nichts.
Hans Derksen, damals Beigeordneter in der Gemeinde, lies als „Wiedergutmachung“ 2 Rosskastanien im Gemeindezentrum pflanzen. Eine im parkähnlichen Rondell und eine auf der Grünfläche in der Nähe des später erbauten Rathauses.
Die Rosskastanie im Rondell wurde 2014 für die Erweiterung des Parkplatzes gefällt. Proteste gegen den Parkplatz blieben erfolglos. Die Kastanie wurde nur wenige Stunden nach dem Ratsbeschluss gefällt. Was damals geschah: hier klicken

Zu der gefällten Kastanie vom Gutshof schrieb damals Frank Torhoff folgende Verse:

Du, Baum, ich schäme mich...
„An jenem Tag wächst
aus dem Baumstumpf Isais
ein Reis hervor,
ein junger Trieb
aus seinen Wurzeln
bringt Frucht.“

„Die alte Kastanie
nahe der Kirche
muss fallen!“
sagen sie.
„Es ist so geplant.“
sagen sie.
„Unsere Planung ist göttlich!“
meinen sie,
machttrunken torkelnd im
wirtschaftlichen Rausch
ohne Rücksicht
ohne Achtung
vor Alter und
göttlicher Schöpfung,
nicht bereit,
einen kleinen Umweg
zu planen
in ihrer blinden
Engstirnigkeit!

Sie gehen
über Leichen,
auch Baumleichen,
aus falscher Angst
vor Prestigeverlust,
konfus unchristlich
unnatürlich mit Zahlen jonglierend.
Sie tauschen einen
Kastanienbaum gegen Babelbeten
und machen das Geschäft...

Wie bitter ist die Machtlosigkeit,
die ich auf der Zunge spüre
und im Herzen
gegenüber jenen, die
ehrwürdige Bäume fällen lassen,
die hundert Jahre geblüht,
Früchte getragen haben...
gegenüber jenen,
die Bäume fällen lassen,
tief verwurzelt in dem Staub,
aus dem wir sind und
zu dem wir werden...,
gegenüber jenen,
die ohne Gefühl
Bäume fällen lassen,
die sich strecken in
den Himmel
Grün der Hoffnung
mit Himmelskontakt...!
Machtlosigkeit gegenüber jenen,
die stattdessen Steinmauern errichten
auf Sand.

Hoffnung gibt uns nur
In der Schrift jener „Reis“
Aus dem Baumstumpf, der
Hoffentlich übrigbleibt...

Scham empfinde ich vor
Dir, oh Gott, dass ich
Nur leise schreie!
Die einzige Hoffnung
Gibt mir die Schrift:
„Er schlägt den Gewalttätigen
mit dem Stock seines Wortes
und tötet den Schuldigen mit
dem Hauch seines Mundes!“

So kann ich nur noch,
weil sie ihre Scheinmacht missbrauchten,
eine Rose als Zeichen der Liebe
auf ihren Stumpf legen!
Das werde ich tun!
Wer noch außer mir?

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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