Verrat an den Kurden - NATO und EUROPA "erdogarnen"

Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sind alle Kurden Terroristen. Das ist nichts Neues. Das nun aber auch die NATO, in Person des Generalsekretär Jens Stoltenberg, die doch zuvor so sehr geschätzten syrischen und irakischen Kurden gleichfalls als Terroristen bezeichnet ist neu. Wie anders könnte man das deuten, was heute aus den Nachrichten zu erfahren ist. Auf einer Pressekonferenz in Ankara sagte Stoltenberg: (ARD) „... und wir begrüßen auch die türkische Offensive gegen den IS und anderen Terrororganisationen; wir stehen Seite an Seite.“ Dazu die ARD-Sprecherin: „Kein Wort der Kritik an dem Vorgehen der türkischen Armee gegen die Stellungen von syrischen Kurden in Nord-Syrien.“
Das kommt dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu gerade recht und er begrüßte dann auch, dass die NATO aktiver werden will bei der Bekämpfung der PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) und anderen Terrororganisationen.
Noch bis vor nicht langer Zeit unterstützte die türkische Regierung den IS in Syrien mit Waffenlieferungen, Ölkäufen und versorgte IS-Kämpfer in Krankenhäusern. Die Kurdenmiliz YPK kämpft(e) gegen den IS in Syrien und dem Irak. Der us-amerikanische Nato-Bündnispartner der Türkei kämpfte noch im Mai Seite an Seite mit der Kurdenmiliz gegen die IS-Hochburg in Rakka; die amerikanischen Soldaten trugen sogar Kurdenmiliz-Abzeichen (nun Stoltenberg „wir stehen Seite an Seite“ mit der Türkei).
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini, ebenfalls in Ankara, äußerte keine Kritik an die türkische Regierung; lediglich nüchtern, man sei sich einig, dass wir mehr miteinander als übereinander reden müssen.
Im Juli 2015 erklärte Erdogan den Friedensprozess mit den Kurden für beendet. Aus Brüssel (Treffen der Nato-Mitgliedsstaaten), von Angela Merkel und anderen Politikern fast gleichlautend: Die Türkei habe das Recht sich gegen terroristische Angriffe zu verteidigen, dabei jedoch am Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei festzuhalten. Bereits damals sagt Stoltenberg der Türkei "starke Solidarität" zu. Kritiker äußerten sich: der Westen habe die Kurden für die türkische Beihilfe im Kampf gegen den IS verraten.
Erdogan führt nun nicht nur einen blutigen Krieg im eigenen Land gegen die Kurden, sondern auch in Syrien. Die „Flüchtlingskrise“ macht’s möglich:
NATO und EUROPA umgarnen Erdogan = Erdogarnen

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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