Ein Bild - Eine Geschichte

Mit dem Wind um die Wette

Dunkle Wolken zogen am Horizont auf. Moritz fluchte laut. Er hatte sich so auf den Urlaub gefreut, aber das Wetter war dieses Jahr unerwartet schlecht. Zuviel Regen. Der Wind war kräftig, die Wellen hoch. Er schaute auf seinen Kite und konzentrierte sich auf den nächsten Sprung. Egal. Er würde sich von ein paar Regentropfen nicht den Spaß verderben lassen. Geraume Zeit später fühlte er allmählich Erschöpfung und es wurde Zeit, zusammenzupacken und zum Hotel zurückzukehren. Morgen war ja auch noch ein Tag und laut Wetterbericht sollte der Regen nachlassen. Moritz wendete und setzte zum nächsten Sprung an. Im Flug sah er, dass die dunkle Front ihn fast erreicht hatte. Sie war massiver, als es zunächst den Anschein gemacht hatte und er konnte die ersten Blitze ausmachen. Das war nicht nur ein Schauer! Er schaute sich um. Alle anderen waren bereits auf dem Weg zum Ufer oder schon beim Zusammenpacken. Er musste schleunigst aus dem Wasser heraus! Der Wind trieb ihn rasch zum Ufer und als der Regen einsetzte, erreichte er den Strand. Hastig packte er seine Ausrüstung zusammen, als ein Leuchten seine Aufmerksamkeit weckte. Immer wieder schlugen Blitze an der gleichen Stelle in das brodelnde Wasser ein. Er sah sich um. Er war allein am Strand. Alle Besucher waren vor dem prasselndem Regen geflüchtet. Niemand außer ihm sah, wie sich langsam etwas aus dem Meer empor hob, erleuchtet von den Blitzen. Mit offenem Mund starrte Moritz auf das Meer und konnte nicht glauben, was er sah. Meter um Meter tauchte ein gigantisches Schiff auf. Scheinwerfer suchten die Umgebung ab und erfassten Moritz, der einsam am Strand stand. Panisch schaute Moritz sich um. Es gab kein Versteck, kein Entkommen….
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