Fördervereine, orientalischer Tanz und Rassehühner: Bergkamen hat buntes Vereinsleben

Die Mitglieder von Danynas Oriental Dream treten regelmäßig auf. | Foto: Danynas Oriental Dream
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  • Die Mitglieder von Danynas Oriental Dream treten regelmäßig auf.
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Die Stadt Bergkamen hat in ihren Stadtteilen zahlreiche unterschiedliche Vereine. Ein paar von ihnen stellen wir hier stellvertretend vor.

Eine bunte Vielfalt bestimmt das Vereinsleben in der Stadt. Praktisch für jeden ist etwas dabei, was seinen Interessen entspricht.

Viele Vereine unter einem Dach

Nicht nur einen, sondern gleich mehrere Vereine hat die Vereinsgemeinschaft Heil in ihren Reihen. Dazu gehören der Rassegeflügelzuchtverein, der Landwirtschaftliche Ortsverein, der Spielmannszug, die Frauenhilfe, CDU und SPD, Schwimmverein, Hundeverein, Funkerclub, die STEAG-Betriebssportgruppe und der Fahrradclub. „Aufgelöst haben sich leider die Knappen und der Männergesangsverein“, bedauert Ute Scheunermann, die Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft.
Die Gemeinschaft organisiert auch den gemeinsamen Anteil am Stadtfest. „Da viele Heiler eh in mehreren Vereinen sind, ist das die einfachste Lösung.“ Alle werden passende T-Shirts tragen, die mit den Aufdrucken den Stadtteil symbolisieren: Die Kapelle, die die Heiler selbst aufgebaut haben, das Naturfreibad, das der Schwimmverein bewirtschaftet, und das neueste Projekt, das alte Spritzenhaus. Gegründet wurde die Vereinsgemeinschaft bereits 1970 vom Ortsvorsteher Walter Bormann, dem Vater von Ute Scheunermann. „Wir unterstützen uns oft untereinander, etwa bei Festen“, erklärt die Vorsitzende.

Demokratie und Bewegung für die Jugend

Den Stadtverband der Schreberjugend Bergkamen gibt es bereits seit 38 Jahren. Die circa 220 Mitglieder kommen nicht nur aus Bergkamen, sondern auch aus Kamen, Unna und Werne. „Der Hauptteil kommt aber aus unserer Stadt“ sagt Benjamin Hoffmann, 1. Vorsitzender der Schreberjugend. Der Verband setzt sich mit für demokratische Strukturen in der Jugendarbeit ein, etwa bei Tanzshows, Reisen und Begegnungen. Auch die Schreberjugend nimmt am Umzug des Stadtteilfestes teil. „Wir werden auch auf dem Markt Tänze vorführen“, sagt Hoffmann. „Möglicherweise stehen wir auch noch auf der Bühne.“

Auch für die Wünsche von Kindern sind Vereine da. So kümmert sich beispielsweise der Förderverein des AWO-Kindergartens Oststadtstrolche in Weddinghofen um Spielgeräte oder einen neuen Sandkasten. Ein früherer Förderverein ist im Sande verlaufen; jetzt wollen sich Jörg Plohmann, Tanja Heizenreder, Annika Semeraro, Tanja Nahrwald und Janina Backhaus für den Kindergarten einsetzen. „Wir haben zum Beispiel auf dem Frühlingsfest vor einigen Wochen selbstgebastelte Dinge verkauft“, beschreibt die 2. Stellvertretende Vorsitzende Annika Semeraro. „Die Einnahmen kommen komplett dem Kindergarten zugute.“ Auch beim Stadtfest werden der Verein und der Kindergarten dabei sein.

Von Oriental bis Bollywood

Orientalischen Tanz für Anfänger und Fortgeschrittene gibt es seit 2011 bei Danynas Oriental Dream. Die etwa 30 Mitglieder kommen Dortmund, Lünen, aber natürlich auch aus Bergkamen. Das Altersspektrum reicht von zehn bis 78 Jahren. „In meinen Unterricht beziehe ich auch Bollywood-Elemente mit ein“, erklärt Daniela Bader, Vorsitzende des Vereins und Tanzlehrerin. Mit Fächern werden die temperamentvollen Tänze aus dem arabisch-andalusischen Raum (Südspanien und Nordafrika) untermalt. Auch die Tanzrichtung Fantasy findet Anklang. „Tanz ist für mich absolute Lebensfreude und Selbstverwirklichung“, sagt die Vorsitzende.
Beim Stadtfest wird der Verein auch dabei sein. „Wir werden natürlich tanzen, zu Musik aus Lautsprechern“, verspricht Daniela Bader.

Für die Schüler der Realschule Oberaden ist der dortige Förderverein da. „Wir kümmern uns beispielsweise um die Schulhofgestaltung oder unterstützen die Schulbibliothek“, erklärt die Vorsitzende Stefanie Bollmann. „Dafür haben wir etwa am Tag der offenen Tür gegrillt; die Einnahmen spenden wir.“ Die etwa 100 Mitglieder unterstützen auch den Mofa-Führerschein und Englisch-Wettbewerbe. Zum Stadtfest wird die gesamte Schule hingehen. „Wir werden uns mit passenden T-Shirts als Einheit präsentieren. Eventuell haben wir einen Stand“, sagt Stefanie Bollmann, die bereits seit fünf Jahren im Verein ist.

Einige ihrer schönsten Hühner wird der Rassegeflügelzuchtverein (RGZV) Edle Rasse auf dem Stadtfest präsentieren. „Wir werden einen Anhänger mit zwei Volieren dabei haben“, erklärt der Vorsitzende Gisbert Kemke. Auswahl hat der Verein genug: Die Mitglieder haben unter anderem Nackthalshühner, Antwerpener Bartzwerge, Australorps, Zwergseidenhühner und Bramas. „Wir werden als Einzige dort stehen bleiben dürfen.“ Die derzeit 36 Erwachsenen und sechs Jugendlichen des Vereins halten aber auch Tauben, Enten oder Gänse. Der Verein, der bereits seit 1936 existiert, hat den Vorteil, dass er Ausstellungen organisieren kann. „Die Stadt Bergkamen gibt uns dankenswerterweise die Möglichkeit dazu“, freut sich Kemke.

Nachwuchssorgen bei vielen Vereinen

Die meisten Vereine haben mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen. So haben sich die Heiler Knappen und der MGV mangels „Nachwuchs“ bereits aufgelöst. Der RGZV Edle Rasse hat ebenfalls Nachwuchssorgen. „In den vergangenen zwei Jahren hat sich das aber gebessert“, sagt Kemke. Die Schreberjugend ist einer der wenigen Vereine, die das nicht kennen. „Wir haben keine Nachwuchssorgen, sondern sogar Wartelisten“, so der Vorsitzende Hoffmann. „Wir haben eher räumliche Probleme. Auch Gruppenleiter fehlen uns noch. Durch Studium und Job hat nicht jeder Zeit.“

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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