Berührendes Stück "Vater" in den Kammerspielen beschäftigt sich mit Thema Demenz

André (Bernd Rademacher) findet sich in einer Welt wieder, in der nichts mehr sicher ist. | Foto: Küster
  • André (Bernd Rademacher) findet sich in einer Welt wieder, in der nichts mehr sicher ist.
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André (Bernd Rademacher) lebt in einer verwirrenden Welt: Eine wildfremde Frau (Kristina Peters) behauptet, seine Tochter zu sein. Seine wirkliche Tochter Anne (Xenia Snagowski) meint, er brauche professionelle Betreuung. Deren Lebensgefährte Pierre (Roland Riebeling) äußert den Verdacht, Andrés Hilflosigkeit sei zumindest teilweise gespielt. Ständig wechseln die Möbel ihren Platz und ein Schlauchboot steht mitten in der Wohnung.
Regisseur Alexander Riemenschneider nimmt in seiner Inszenierung von Florian Zellers Drama „Vater“ die Zuschauer mit in die Welt des Demenzkranken, die irritierend, bisweilen gar bedrohlich ist, aber durchaus auch ihre komischen Momente hat. Die Umsetzung ist unkonventionell – so verrückt ein Bewegungschor die Möbel.
Auch Annes und Pierres Nöte werden nachvollziehbar. Deshalb ist verständlich, dass Zellers berührendes Stück derzeit international Erfolge feiert. Der Blick in Andrés Welt ist in einer älter werdenden Gesellschaft für die Zuschauer ein Einblick in eine potentielle eigene Zukunft – nicht immer angenehm, aber notwendig.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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