Tierische Ästhetik: Dr. von Hagens Körperwelten der Tiere in Bochum

Der drei Meter lange Hai imponiert als Weltneuheit. Mit diesem Präparat gelang es erstmals, die Blutgefäße eines Fisches überhaupt darzustellen. | Foto: Molatta
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  • Der drei Meter lange Hai imponiert als Weltneuheit. Mit diesem Präparat gelang es erstmals, die Blutgefäße eines Fisches überhaupt darzustellen.
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„Wir haben die Körperwelt der Menschen schon viele Jahre der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei waren auch immer einige Tierpräparate. Mit der Plastination unserer Elefantenkuh war dann der Zeitpunkt gekommen, an dem wir uns für eine Tierausstellung entschieden haben“, erklärt Kuratorin Dr. Angelina Whalley, die in der gestern gestarteten Ausstellung „Körperwelten der Tiere“ rund 100 Exponate in Bochum zeigt.

„Alle Tiere haben die gleichen Bedürfnisse. Sie brauchen Sauer- und Nährstoff. Das Organsystem, der Aufbau des Skeletts und schließlich das Herz, als Motor jedes einzelnen Lebewesens, ähneln sich also sehr. Umso faszinierender ist es, die Unterschiede zu entdecken und sichtbar zu machen“, beschreibt Dr. Angelina Whalley.
Zu entdecken gibt es gigantische Ganzkörper Plastinate sowie eine Vielzahl von Einzelpräparaten Scheiben- und Organplastinaten. Darunter auch ein plastinierter Hai, bei dem es erstmals gelungen ist das sehr feine Gefäßsystem sichtbar zu machen.Auf über 1000 Quadratmetern können sich kleine und große Tierforscher auf eine unvergessliche anatomische Safari begeben. Auch für Kinder ab dem Grundschulalter empfiehlt die Expertin einen Ausflug in die Körperwelten der Tiere: „Mit der richtigen Begleitung, ob mit der Familie oder im Klassenverband, ist unsere Ausstellung ein Ort, an dem sich viel entdecken lässt. Kinder müssen alles lernen. Der Tod gehört als wesentliches Element des Seins dazu. Unsere Tierplastinate erschrecken nicht, sondern zeigen die Ästhetik des Inneren.“

Ein Gigant auf Zehenspitzen

Absolutes Highlight unter den Giganten aus Steppe, Urwald und Ozean ist Elefantenkuh „Samba“ mit einer Länge von sechs Metern und einer Höhe von 3,50 Metern das gewaltigste Lebewesen, das je plastiniert wurde.
Rund 64 000 Arbeitsstunden, vier Tonnen Silikon und 40.000 Liter Azeton benötigte das Team um Gunther von Hagens, um den Elefanten wiederauferstehen zu lassen. „Es ist beeindruckend, wie mächtig die gewaltigen Muskeln sind. Unser Plastinat zeigt gleichzeitig, dass der Elefant sein enormes Gewicht auf den Zehenspitzen trägt“, beschreibt Dr. Angelina Whalley.
Hautnah erleben Besucher die enorme Vielfalt der tierischen Körper – eine erstaunliche Ingenieursleistung von Mutter Natur. Ergänzt werden die tierischen Plastinate durch atemberaubende Tierfilmaufnahmen. Auf großen Leinwänden, die jeweils hinter den Exponaten platziert wurden, werden die verschiedenen Arten in ihrem natürlichen Umfeld gezeigt: findige Braunbären beim Fischfang, hungrige Elefantenherden auf ihren kilometerlangen Wanderungen auf der Suche nach Nahrung und Wasser.

Ausstellung

Die Körperwelten der Tiere werden an der Hermannshöhe 42 gezeigt.

Die Ausstellung läuft vom 7. November 2014 bis zum 25. Februar 2015. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17:00 Uhr); sowie Montag, 29. Dezember und Montag, 5. Januar. Geschlossen: Montags sowie am 24. und 25. Dezember und am 1. Januar.

Weitere Informationen und Tickets gibt es hier

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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