Die Zeitmaschine - Kleine Zeitreise oder 1958 war manches anders.

Zeitreise
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Früher:

Wer kennt Sie nicht diese Geschichte dieser Zeitreise? Den Science-Fiction-Spielfilm von Regisseuer Georg Pal aus dem Jahr 1960 nach dem Roman von H.G Wells aus dem Jahre 1895.

Am Silversterabend1899 lädt der Erfinder George seine Freunde zu sich nach Hause ein, um ihnen seine neueste Errungenschaft zu zeigen: Eine Zeitmaschine. Spät in der Nacht als alle wieder gegangen sind testet er sie erstmalig. Er reist durch die Zeit.

Heute:

Ich gehe zum Fenster der Schnee rieselt dicke Flocken. Ein richtig grauer Tag im November, der eigentlich schon am Morgen müde macht. Leichter Nebel versperrt mir die Aussicht aus dem Fenster, die Schneeflocken malen die angelaufenen Scheiben zu einer bizzaren Winterlandschaft. Früher als wir Kinder waren gab es bei frostigen Winternächten an den Fenstern herrliche Eisgebilde. Oh weh ... in der Küche läuft gerade die Milch über den Rand des Topfes und möchte mich aus meinen Schneebetrachtungen reißen. Auch das noch.Also putze ich missmutig den Herd und nehme die verbliebene Restmilch für meine Tasse Kakao. Schon wieder diese Erinnerungen,die mich stets in der Adventszeit ereilen. Gerade noch die Hände im Teig eilen meine Gedanken in die Vergangenheit - mit dem Resultat das erste Blech mit dem Weihnachtsgebäck liegt Brikett ähnlich vor mir. Eine kleine Schaffenspause würde mir gut tun - der heiße Kakao wird mit etwas Weinbrand gestreckt - damit er nicht friert.Nun aber mach ich auf gemütlich und döse auf dem Sofa vor mich hin.

Später:

Ein Geräusch schreckt mich auf ein heller Strahl erleuchtet den inzwischen winterlichen Garten. Ich öffne die Tür traue meinen Augen nicht.Vor mir steht ein Gefährt mit der Aufschrift Zeitmaschine. Ich schaue auf die Armaturen und sehe die magische Zahl angegeben ...1958.Ich weiß nicht warum - wie unter Zwang steige ich ein. In nur wenigen Minuten habe ich mein Ziel erreicht. Ich befinde mich in der Wohnküche meiner Eltern meine kindliche Vorfreude reißt mich von jetzt auf gleich aus meiner Herbstschwermut. Ich sehe uns-ich sehe uns-Mutter,Vater,Schwester Erika und mich gerade einmal mit sechs Jahren. Ich werde gerade zur gnadenlosen Melancholikerin. Ich sehe meine leuchtenden Kinderaugen, atme  Plätzchenduft, lausche den knistern des Ofens. Der Wunsch nach Ruhe, Frieden und Stille macht sich breit. Ich merke wie besonders die Adventszeit immer für mich war. Ich glaube es lag an der Vorbereitungszeit. Ich liebte das basteln der Strohsterne und dieser herrlich bunten Baumspitze. Der Adventkranz wurde selbst gebunden und dekoriert mit Dingen aus der Natur. Ich drehe mich um - Mutter trägt ihre Weihnachtsschürze von Oma Anna - um ihr neues Kleid nicht zu beschmutzen - denn stets haben es Teig und Bratensoße auf sie abgesehen. Wir besaßen auch eine Kaffeekanne in der das ganze Jahr kleine Beträge für Weihnachten gelegt wurden damit es beim Fest an nichts fehlte. Die Rabattbücher vom Konsum wurden auch stets in der Adventszeit mit eingesetzt. Ich schaue mich um gerade kocht auf unserem Kohleofen die Milch über hoffentlich gibt es trotzdem unseren geliebten Kakao. Meine große Schwester und ich kommen gerade vom rodeln und strecken unsere kalten Füße Richtung Herd. Wir bekommen zwei Plätzchen außer der Reihe und schielen dabei auf unsere Adventskalender. Manchmal kann ich Nachts nicht schlafen und freue mich auf das öffnen des Törchen und ein Stück Schokolade . Gerade erfahre ich das Liselotte meine Puppe wie im Vorjahr verschwunden ist. Immer um Weihnachten verlegt Mutti sie immer beim Putzen und wie durch ein Wunder taucht sie am heiligen Abend wieder auf. Sie ist dann immer fein gemacht und trägt das gleiche Sonntagskleid wie ich. Das sehe ich gerade alles vor mir wir Singen und sind fröhlich. Papa hat noch einen Termin beim Christkind es ging wohl um diese wunderbar roten Ski die so herrliche Spuren im Schnee hinterließen. Ich werfe einen Blick in unser bescheidenes Zuhause. Das klitzekleine Wohnzimmer das nur am Sonntag benutzt wurde. Unser Leben fand in einer riesigen Wohnküche statt. Herd, Kühlschrank, Sofa ,Schrank und Tischgruppe. Wo hatten wir nur all unsere Sachen? Ach, soviel hatten wir ja nicht. Ich sehe uns am Esstisch sitzen wir beten gleich vor der Erbsensuppe und Kirschen gibt es auch aus Omas Einmachglas. Morgen ist der erste Advent und wir Kinder freuen uns auf den Kindergottesdienst und später die erste Kerze anzünden zu dürfen. Ich gehe noch einmal zum Fenster meine Freundin Ulla wohnt in Sichtkontakt - dann heißt es ab in die Federn. Ich würde noch einige Gründe finden heute Abend aufzustehen das war sicher. Da stand ich nun und sah mir selber zu. Plötzlich drehten sich alle Köpfe in meine Richtung ,alle lächelten und winkten mir zu. Mutter streichelte kurz mein Haar wie sie es immer tat. Vater drückte mich fest an sich. Schwester Erika grinste wie sie es heute noch macht. Die Tränen liefen über mein Gesicht. Das war Abschied.

Plötzlich:

Ohrenbetäubender Lärm. Ich blinzelte, aufgewacht nur ein Traum? Schade!!! Ich spürte noch immer den Adventszauber um mich herum - spürte die nähe meiner Lieben die schon lange nicht mehr bei uns sind. Ich gehe zu Fenster der Schnee rieselt dicke Flocken. Leichter Nebel versperrt mir die Aussicht, aber ich sehe Spuren im Schnee eine freie Fläche die ich mir nicht erklären kann.

Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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