„Kein Klischee stimmt.“ So resümiert der erste Denkmalspfleger der DDR, Eberhard Wächtler, sein Leben im Arbeiter- und Bauernstaat. Die Schriftenreihe des deutschen Werkbunds Nordrhein-Westfalen hat nun die umfangreiche Autobiografie dieses Pioniers der Industriekultur in der DDR, der als Professor für die Geschichte der Produktivkräfte an der Bergakademie in Freiberg lehrte, veröffentlicht.
Sein langjähriger Freund und Weggefährte Prof. Dr. Roland Günter wird sie Donnerstagabend, den 17.10.2013, in der Reihe „Erlesenes“ im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets vorstellen.
Intensive Bochumer Kontakte
Wächtler pflegte intensive Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in Westdeutschland und ganz speziell auch in Bochum. Oft war er im hiesigen Deutschen Bergbau-Museum zu Gast, um sich mit Evelyn und Werner Kroker, Janne und Roland Günter, Wolfhard Weber, Rainer Slotta und Klaus Tenfelde auszutauschen.
Seine Witwe, die Kulturwissenschaftlerin Petra Landsberg, wird bei der Buchvorstellung anwesend sein.
Ein Pionier der DDR-Industriekultur
Eberhard Wächtler (1929-2010) lehrte als Professor für die Geschichte der Produktivkräfte an der Bergakademie in Freiburg. Er war Mitglied der Leibniz-Sozietät und galt als führender Vertreter der Geschichte des Bergbaus und Hüttenwesens, der Technikgeschichte, der Geschichte der Technikwissenschaften und der Industriearchäologie, speziell seit der Industriellen Revolution in Deutschland.
In der DDR galt Wächtler als Pionier für die Industriekultur und hatte damit viele Bezüge zu den west-deutschen Pionieren.
Als letztes großes Projekt baute Wächtler das Bergbaumuseum im hessischen Borken auf, das er bis zu seinem Tod intensiv begleitete.
Wächtlers Autobiografie gewährt interessante und menschliche Einblicke in das Leben in der DDR, die herrschenden Klischeeszuwiderlaufen.
Die Autobiografie
Eberhard Wächtler: Eberhard Wächtler – Autobiografie eines aufrechten Unorthodoxen. Deutscher Werkbund Nordrhein-Westfalen, Schriftenreihe: Einmischen und Mitgestalten, Band 20. Essen: Klartext-Verlag 2013.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter 0234/32-22415.
Autor:Thea Struchtemeier aus Bochum |
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