Ruhrtriennale 2016: Die Guten, die Bösen und die "Ulligen“

Sind das „die Guten“ im Kunstdorf der Ruhrtriennale?
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Ruhrtriennale startet in Bochum auch mit Wahnsinns-Rahmenprogramm

Mit der immer weiter wuchernden begehbaren Installation des Ateliers Van Lieshout namens „The Good, the Bad and the Ugly“ lockt auch dieses Jahr die Ruhr-Triennale auf den Vorplatz der Jahrhunderthalle. Und das bei freiem Eintritt täglich ab 13 Uhr bis zum 24. September. Eröffnung ist Freitag, 12. August um 17 Uhr.

Schon 2015 hatte sich das Kunstdorf aus seltsamen Maschinen, witzigen Wohnmodulen und nie gesehener Kombination aus Industrie-Schrott und fantastisch-organischen Formen zum einem echten Festivalzentrum entwickelt. Im scheunenartigen „Refektorium“ werden auch diesmal wieder Partys steigen, mit angesagten DJs und Bands, zahlreiche Workshops und Talk-Runden, wie jeden Sonntagmittags mit Intendant Johan Simons und prominenten Schauspielern wie Birgit Minichmeyr und Regisseur Alain Platel. Auch das „Ulligen“-Machtgebiet mit seinem „Teen-talitarismus“ ist hier verortet - mit eigenen Regeln, Lebensentwürfen und vielfältigen Programmangeboten für Jugendliche - und neugierige Erwachsene.

Per SMS das Orakel fragen

Die riesigen und teils begehbaren Kunstmodule und Maschinen tragen vielversprechende Namen wie „Steam-Hammer-House“, „House of the Talking Heads“ oder „Orakle“ - ein interaktiver gigantischer Kopf aus Stahlstreben, der Mund und Augen bewegen kann, dem man per SMS Fragen stellen kann! Die Triennale hofft, dass sich in solch Umgebung irgendwann mal „neue Stämme der postindustriellen Zeit“ ansiedeln. Und die Motto-Frage der Installation: „Können wir den Menschen noch von Maschinen unterscheiden?“, die beantwortet sich von selbst.

Ein weiterer Hotspot im Kunstdorf ist die „BarRectum“. Hier gibt`s zu überschaubaren Preisen Kaffee, Getränke und Snacks. Und auch „Sanitary Silos“ versteht jeder sofort: Die edel-verrosteten Rundtanks sehen einfach cool aus und machen selbst aus einen Toilettendrang noch ein unvergessliches Kunst-Erlebnis. (Danach ist der kunstgeneigte Besucher allerdings für Dixi-Klos ein für alle mal verloren).

Carolin Emcke hält Eröffnungsrede

Um 18 Uhr in der Turbinenhalle der Bochumer Jahrhunderthalle hält am Eröffnungstag diesmal Carolin Emcke bei freiem Eintritt die nun traditionelle Festspielrede zur Eröffnung der Ruhrtriennale, aktuelle Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Die Kolumnistin und Buchautorin aus Mülheim / Ruhr war lange Redakteurin und internationale Reporterin für „Spiegel“ und „Zeit“. Ihre Berichte aus Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan, Kosovo, Kolumbien, Libanon, Gaza, Pakistan und Irak, über die Bösen und wenige Gute erschütterten. Ihre Bücher und Vorträge zu Globalisierung, Theorien der Gewalt, Krieg und kulturelle Identität werden sehr beachtet. Sie wurde unter anderem mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus ausgezeichnet. Intendant Simons rechnet mit hohem Promi-Aufkommen von Besuchern aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Die anschließend auch seine abendliche Eröffnungspremiere „Alceste“ besuchen dürften.

Das komplette, überbordende Ruhrtriennale-Programm 2016 mit rund 200 Aufführungen bei 40 Produktionen, davon 20 Uraufführungen, Installationen und mehr als 900 Künstlern aus mehr als 25 Ländern in 24 verschiedenen Spielstätten in Bochum, Bottrop, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Gladbeck, Hamm, Marl und Mülheim vom 12. August bis 24. September findet sich im Netz unter: www.ruhr3.com. Karten ebenfalls. Gute Zeit! (cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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