Neues "Museum unter Tage" eröffnet im Schlosspark Weitmar

Oben verläuft der Radweg, 5,50 tiefer hängt die Landschaftskunst. | Foto: Molatta
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„Es hätte nicht besser werden können!“ Alexander von Berswordt-Wallrabe ist sichtlich zufrieden, als er durch die unterirdischen Ausstellungsräume im Schlosspark läuft. Mit dem Neubau des „Museums unter Tage“, kurz „MuT“ genannt, wird das museale Ensemble von Situation Kunst im Park von Haus Weitmar vollendet. Am Samstag, 14. November, können Neugierige erstmals einen Blick in die Ausstellungsräume 5,50 Meter unter der Erde werfen.

„Wir wollten die Eingriffe in die Landschaft oben so gering wie möglich halten“, skizziert Silke von Berswordt-Wallrabe, ebenfalls Mitglied im Stiftungsvorstand von Situation Kunst, den Hintergrund für das ambitionierte Projekt, das auf rund 1350 Quadratmetern Ausstellungsfläche ausreichend Platz für die Dauerausstellung „Weltsichten“ zur Landschaftkunst seit dem 15. Jahrhundert sowie für Wechselausstellungen bietet.
Der Kubus, das bereits 2010 zur Kulturhauptstadt errichtete Erweiterungsgebäude, soll fortan vor allem funktionale Aufgaben wahrnehmen, etwa für Büros, Bistro und Werkstätten.
Beide Erweiterungsbauten sind von der Stiftung Situation Kunst initiiert und realisiert und sind Schenkung an das Kunstgeschichtliche Institut der Ruhr-Universität. Studierende haben hier die Möglickeit, schon früh in ihrer Ausbildung ganz praktisch zu arbeiten, an der Konzeption von Ausstellung und Katalogen mitzuwirken und praxisnah zu forschen. „Das ist unser großes Alleinstellungsmerkmal“, betont Prof. Richard Hoppe-Sailer, Geschäftsführender Leiter des Kunstgeschichtlichen Instituts der RUB. „Unser Master-Studiengang ‚Moderne und zeitgenössische Kunst‘ zieht Studierende aus ganz Deutschland an.“
Gleichzeitig sollen die neu konzipierte Dauerausstellung und die außergewöhnlichen Museumsbauten die Situation Kunst noch stärker nach außen öffnen und kunstinteressierte Besucher nach Weitmar locken, so der Wunsch von Kuratorin Maria Schulte. Zur Eröffnung am Samstag, 14. November, gibt es daher ab 12 Uhr zu jeder vollen Stunde Themenführungen durch die Sammlung.
„Für die Ruhr-Universität ist dieses Museum die bedeutendste Schenkung, die sie in ihrem Jubiläumsjahr erhält“, macht RUB-Kanzler Karl-Heinz Schloßer die Bedeutung des Neubaus deutlich. „Die Anstrengungen, die die Stiftung unternommen hat, sind nicht zu unterschätzen.“ Aufgabe der Universität sei es nun, das MuT in ihre Forchung und Lehre einzubeziehen, „ähnlich wie den Botanischen Garten.“
Richard Hoppe-Sailer nimmt diesen Ball auf: „Wir sind die Gärtner!“, stellt er lakonisch fest. Und jeder Gärtner wisse ja, dass man Geduld haben müsse, denn viele Pflanzen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. „Und man weiß am Anfang oft nicht, was sich aus einem Samenkorn einmal entwickeln wird.“


DIE FAKTEN

- Baukosten: ca. 7 Mio Euro
- Finanziert durch: Stiftung Situation Kunst, Evonik-Stiftung, LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Stiftung der Sparkasse Bochum
- Baugenehmigung erteilt im Mai 2014; der Baubeginn verzögerte sich durch bodenarchäologische Sondierungsarbeiten bis September 2014
- Richtfest: 20. Februar
- Reine Bauzeit: ein Jahr
- Bauvolumen: ca. 2.200 Quadratmeter, davon 1.350 Quadratmeter reine Ausstellungsfläche; Raumhöhe: 4 Meter.
- Öffnungszeiten MuT: mi bis fr von 14 bis 18 Uhr, sa, so und feiertags von 12 bis 18 Uhr.
- Infos unter: www.situation-kunst.de

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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