Wer zündelt da? - "Biedermann und die Brandstifter" ab Samstag im Schauspielhaus

In "Biedermann und die Brandstifter" wird die bürgerliche Welt auf die Probe gestellt - und versagt kläglich. | Foto: Aurin
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"Biedermann und seiner Frau Babette wird schnell klar, dass sie es mit Brandstiftern zu tun haben", sagt Hasko Weber, der an der Königsallee Max Frischs Klassiker "Biedermann und die Brandstifter" auf die Bühne bringt, "und trotzdem liefern sie noch die Streichhölzer."

Hasko Weber, Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar, ist vom Schauspielhaus als Regisseur für Frischs Drama angefragt worden. "Den Bezug zum Faschismus hatte Frisch ursprünglich nicht im Auge. Durch das Nachspiel hat er das Stück dann allerdings doch in diese Richtung gelenkt." "Biedermann und die Brandstifter", 1953 von Frisch als "Lehrstück ohne Lehre" geschrieben, lässt sich allerdings auch auf Entwicklungen in anderen totalitären Regimen beziehen.
Weber stellt heraus: "Die Zeit hat das Stück wieder aktuell werden lassen. Dabei ist es keinesfalls ideologisch. Es geht ja gerade darum, dass der einzelne entscheiden muss, was richtig ist und was nicht."
"Befreites Komödienlachen", so der Regisseur, "will sich da nicht einstellen. Das Publikum fühlt sich gerade deshalb eingeladen, weil es das Stück vermutlich schon kennt. Unsere Aufgabe ist es, den Blick darauf zu lenken, wie das Drama in der heutigen Zeit steht."

Drehbühne kommt zum Einsatz

Matthias Eberle und Jürgen Hartmann spielen die Brandstifter, Martin Horn und Veronika Nickl das gutbürgerliche Ehepaar Biedermann. Auch Kristina Peters, Daniel Stock, Luana Velis und Klaus Weiss sind in der Inszenierung, bei der die Drehbühne zum Einsatz kommt, dabei.
"Die Drehbühne", gibt Weber Einblick in seinen Arbeitsprozess, "erfordert eine Rhythmisierung. Es wird erkennbar, dass das Stück eine sehr gut gebaute Struktur bietet." Das Ensemble musste Weber erst kennenlernen. "Einzig Klaus Weiss kannte ich schon aus Stuttgart", erzählt der Regisseur, der "ein nur scheinbar altmodisches Stück" verspricht.

Termin
Am Samstag, 21. Januar, feiert "Biedermann und die Brandstifter" um 19.30 Uhr Premiere im Schauspielhaus, Königsallee 15. Es gibt noch einige Restkarten.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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