Klettern wie die Tiere: Neuer Bewegungsspielplatz für den Tierpark

Der 20 Jahre alte Spielplatz soll durch einen vier Mal so großen ersetzt werden (v.l.): Tierparkdirektor Ralf Slabik, Zooschulleiterin Kerstin Schulze, ihre Stellvertreterin Judith Becker, Volker Goldmann, Vorstandsvorsitzer der Sparkasse Bochum, und Karl Jochem Kretschmer, Aufsichtsratsvorsitzender des Tierparks.
  • Der 20 Jahre alte Spielplatz soll durch einen vier Mal so großen ersetzt werden (v.l.): Tierparkdirektor Ralf Slabik, Zooschulleiterin Kerstin Schulze, ihre Stellvertreterin Judith Becker, Volker Goldmann, Vorstandsvorsitzer der Sparkasse Bochum, und Karl Jochem Kretschmer, Aufsichtsratsvorsitzender des Tierparks.
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Wie kriecht eigentlich eine Schlange? Wie klettert ein Gecko? Bald können Kinder diese und viele weitere Tierarten im Tierpark Bochum nicht mehr nur bewundern, sondern sich auch im Spiel mit ihnen messen. Dann eröffnet der zoologische Bewegungsspielplatz.

Auf einem Areal von 1.000 Quadratmetern entsteht dort, wo schon jetzt der Spielplatz angesiedelt ist, eine vier Mal so große, L-förmige Spiel- und Bewegungsfläche. Eine Dschungelburg, ein Balanceparcours, eine Dschunke, die sich vom Spielschiff zur Veranstaltungsbühne umrüsten lässt, ein Turtle-Pfad mit Hängebrücken und ein Fischerdorf gehören zu den Mottostationen, die zum Klettern und Erkunden animieren sollen. Hinzu kommen die beiden Sandspielbereiche Wüstenbaustelle und „Orientalischer Markt“, wobei im letzteren ein Dinosaurierskelett freigelegt werden kann. „Das ist ein Brückenschlag zum Fossilium“, erläutert Ralf Slabik, der sich freut, als Tierparkdirektor für dieses Bauprojekt verantwortlich zu sein.

Kriechen wie eine Schlange

Viel Vorarbeit und Planung floss in die Konzeption des Spielplatzes. Zwei Dinge galt es dabei zu verbinden, erläutert Zooschulleiterin Kerstin Schulze: „Die spielerischen und motorischen Elemente sowie die Hauptfiguren eines Tierparks.“ An vielen Stationen könne man die Tiere des Tierparks wiedertreffen und sich mit ihnen messen, ergänzt Judith Becker, stellvertretende Zooschulleiterin. So laden die Geräte beispielsweise dazu ein, auszuprobieren, wie eine Schlange zu kriechen oder sich wie eine Spinne im Spinnennetz zu bewegen. „Das geht mit acht Beinen einfacher als mit zwei Beinen und zwei Armen“, sagt Becker.
„Die Kinder erhalten einen Einblick in die Vielfalt der Bewegungsarten der Tiere und lernen, was Tiere leisten“, erläutert Schulze. Mit dem zoopädagogischen Areal wolle man etwas schaffen, das die motorischen Fähigkeiten der Kinder schult und gleichzeitig Lerninhalte vermittelt.

Infozentrum Neuseeland

Und auch eine direkte Begegnung mit Tieren ist vorgesehen. Das Infozentrum Neuseeland mit seiner interaktiven Erlebnishöhle wird künftig Baustein sowohl der Spielwelt als auch der neuen Kea-Voliere sein. Auge in Auge könnten die Kinder den Vögeln hier gegenübertreten, erklärt Becker und hofft, dass diese Nähe auch den Tierschutzgedanken weckt. „Nur was man kennt, liebt man, und was man liebt, will man schützen.“
Dabei richtet sich der neue Spielplatz nicht ausschließlich an die kleinen Tierparkbesucher. Als Mehrgenerationenspielplatz bezeichnet Slabik das geplante Areal, das sowohl für Eltern und Großaltern attraktiv als auch für Kinder mit Handicap geeignet sein soll.
Schon seit Jahresbeginn wurden vorbereitende Erdarbeiten erledigt. Die Tiere und Kletterelemente seien teilweise bereits in der Fertigung, berichtet Karl Jochem Kretschmer, Aufsichtsratsvorsitzender des Tierparks, und Slabik rechnet damit, dass die ersten Bauteile Ende dieses Monats oder Anfang April angeliefert werden. „Anfang bis Mitte Mai wollen wir komplett fertig sein und den Spielplatz übergeben“, so der Tierparkdirektor am vergangenen Freitag, 18. März.

Kea-Ei sorgt für Verzögerung

Mittlerweile haben sich die Pläne etwas verschoben, denn im Käfig der Keas entdeckten die Mitarbeiter ein Ei. Auch wenn beim Erstgelege nicht mit einem Bruterfolg zu rechnen ist, will man den Keas, die auf der Roten Liste stehen, keinen unnötigen Stress durch einen Umzug zumuten. Ihr jetziges Zuhause bleibt daher vorerst unangetastet. Im Umfeld soll jedoch vorsichtig mit den ersten Arbeiten begonnen werden. „Uns ist bewusst, dass wir durch den Baustopp eine Verzögerung des Eröffnungstermins riskieren. Für uns stehen jedoch der Artenschutz, das Wohlergehen unserer Tiere und damit der Tierschutz an erster Stelle“, betont Slabik.
Das Gesamtbudget für den zoologischen Erlebnis- und Bewegungsspielplatz beträgt 650.000 Euro. Als Hauptsponsor der neuen Anlage steuert die Sparkasse Bochum 411.000 Euro bei, während der Schullandheimverein Bochum den Bau mit 239.000 Euro unterstützt.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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