Sanierungskosten der Lukaskirche steigen

Seit vier Wochen läuft die Sanierung des Kirchendachs der Lukaskirche in Altenbochum.
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  • Seit vier Wochen läuft die Sanierung des Kirchendachs der Lukaskirche in Altenbochum.
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Wie ein Geschenk des Himmels kam die Förderzusage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für die Gemeinde der Lukaskirche in Altenbochum. Eigentlich sollte sie der letzte Baustein für die Sanierung des maroden Kirchendachs sein, wegen dem das Gotteshaus seit Anfang 2015 geschlossen ist. Allerdings lassen neu entdeckte Schäden die Pläne erneut platzen.

150.000 Euro vergibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nicht oft. „Für uns ist das eine außerordentliche Summe“, sagt Regine Vogt, DSD-Ortskuratorin Bochum-Dortmund. Sie übergab den Betrag symbolisch an Claudia Frank, Pastorin der Gemeinde. Der Spende vorausgegangen waren enorme Finanzierungsbemühungen vonseiten der Gemeinde. Dies sei auch eine klare Bedingung für einen Förderantrag bei der DSD, Gelder für Einzelaktionen würden nicht vergeben, so Vogt. Allerdings sei die Gemeinde auch vorbildlich engagiert.

Fleißig am Sammeln von Spenden war die Gemeinde tatsächlich und das mit Tradition. Mithilfe der von Eike Grevel, Pfarrer im Ruhestand, gegründeten „Stiftung Lukaskirche Altenbochum“ war es vor Jahren schon gelungen, die Sauer-Orgel im Inneren des Sakralbaus zu sanieren. Vor kurzem wurde zudem der Kirchturm erneuert. Beide Maßnahmen wirkten sich nun positiv auf den Spendenentscheid der DSD aus. Zudem hat die Gemeinde Altenbochum-Laer durch die Schließung keinen eigenen sakralen Raum mehr für ihre Gottesdienste.

Am meisten überzeugte die DSD aber auch das solide Finanzkonzept der Gemeinde: Die geplanten Sanierungskosten beliefen sich auf 728.200 Euro plus 48.530 Euro notwendige Mehrkosten aus der Kirchturmsanierung. 100.000 Euro davon wurden der Lukaskirchen-Stiftung entnommen, 536.200 aus Immobilien-Verkäufen und Eigenmitteln der Kirchengemeinde aufgebracht. Den Rest sollten die 150.000 Euro der DSD decken.

Alles ausfinanziert, dachte man, bis nach Öffnung des Dachstuhls zusätzliche Mängel an den tragenden Balken sowie der den Innenraum überdeckenden Konstruktion entdeckt wurden. Die Mängel müssen zur statischen Sicherheit des Kirchenschiffs unbedingt behoben werden. Daraus entstehen erneut Mehrkosten von circa 70.000 Euro. „Unsere Arbeit geht also weiter. Wir müssen weiter für Spendengelder ackern“, sagt Ulrich Wicking aus dem Stiftungsrat der Lukaskirche. Allerdings sei es schon in diesem Jahr gelungen, rund 40.000 Euro aufzutreiben, wirft Eike Grevel ein, daher sei man optimistisch, dass man die Mehrkosten auch noch stemmen werde.

Das um 1900 errichtete neogotische Gotteshaus gehört durch die Spende zu den über 340 Denkmalen, die die DSD dank Geldern von West-Lotto in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. „Von jedem Euro aus der Glücksspirale fließen 40 Cent zurück an das Gemeinwohl“, beteuert Westlotto-Sprecher Bodo Kemper. So kämen, laut Kemper, 600 Millionen Euro im Jahr zusammen. 3,3 Millionen würden an die DSD gespendet.

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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