Datengeflüster mit Lerneffekt

Durch ihren selbstgebauten Datenlogger verstehen sie den kleinen Multitruck jetzt ganz genau: (v.l.) Dominik Luszowski, Martin Ziaja und Kai Osadnik. Foto: Hübner
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Keine Frage, optisch kommt der kleine Multitruck sicher todschick daher. Deswegen wurde aber das TBS 1-Mobil im vergangenen Jahr nicht angeschafft. Vielmehr überzeugte das Fahrzeug damals unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Es fährt elektrisch - und passt damit am Ostring genau ins schulische Großkonzept zur Förderung der Elektromobilität. Doch es kann noch mehr: Es spricht, kommuniziert, hinterlässt Spuren in Form von Daten.

Dass das gebrauchte Elektromobil im Auslieferungszustand hier und da ein paar Mängel aufwies, wurde vom Förderverein der TBS 1 bewusst in Kauf genommen. Die richtigen Lösungen dafür sollen die Schüler und Studierenden der TBS 1 in Projekten und im Unterricht erarbeiten.
So wie die drei angehenden Elektrotechniker Dominik Luszowski (27), Kai Osadnik (32) und Martin Ziaja (35). Sie haben gelernt, den kleinen Multitruck zu verstehen. Als Ergebnis ihrer dreimonatigen Projektarbeit präsentieren sie einen so genannten Datenlogger, ein Gerät, das Informationen über das Elektromobil auslesen und übermitteln kann.

Vereinfachte Kommunikation mit dem Fahrzeug

Tatsächlich bestand die größte Herausforderung darin, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren. "Das Elektromobil kann wie jedes andere Fahrzeug ausgelesen werden", sagt Dominik Luszowski, "allerdings über das Hexadezimalsystem. Man sieht nur Zahlen von 0 bis 9 und Buchstaben von A bis F." Zu unübersichtlich und unverständlich, befanden die drei Fachschüler. Martin Ziaja: "Wir mussten also eine Schnittstelle schaffen, über die man die Betriebsdaten nicht nur erfassen, sondern auch übersetzen und verständlich sichtbar machen kann." Dazu war nicht nur die Einarbeitung in gängige Programmiersprachen nötig, sondern auch der Einbau besonderer Hardware. Ihr Herzstück "schossen" die drei angehenden Techniker vor der großen Premiere allerdings erst einmal gründlich ab. "Zwei Leitungen vertauscht", lacht Kai Osadnik. Kein Problem. Zum Glück ist das wichtigste Bauteil ihrer Projektarbeit mit etwa 30 Euro so erschwinglich, dass der Ersatz sofort griffbereit stand. Gemeint ist ein kreditkartengroßer, aber leistungsstarker Einplatinencomputer, ein Raspberry Pi. Mit dessen Hilfe ist es nun möglich, Informationen über die Temperatur, Reichweite, Fahrstrecke sowie den Stromverbrauch und die Batteriespannungen des Fahrzeugs anzuzeigen.

"Wer elektrotechnisch Innovatives entwickeln, konstruieren und fertigen möchte, muss natürlich auch Technik analysieren, verstehen und anwenden können", weiß Lehrer Wolfgang Rode, der zusammen mit dem Förderverein der TBS 1 das Projekt "Datenlogger" in Auftrag gab. Mit dem Ergebnis seiner Techniker ist Rode mehr als zufrieden. Deshalb durfte sich das Team bereits über die Bestnote für ihre gelungene Projektarbeit freuen.

Autor:

Lars Hübner aus Bochum

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