EvK-Ärzte versorgen kostenlos kleinen Barca-Fan aus Gambia

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Da hat Abdoulié Kanteh viel Glück gehabt und auch Dr. Helfried Waleczek, Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Hattingen (EvK) freut sich sehr. „Der elfjährige Junge aus Gambia hat zum Glück nur eine ganze Reihe von Brüchen im Bereich um das Sprunggelenk“, so der Arzt. „Die afrikanischen Kollegen hatten im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Verdacht auf eine Osteomyelitis (Knochenvereiterung) formuliert.“
Für den Patienten hätte diese Diagnose eine Operation bedeutet und für die Zukunft eine extrem schlechte Prognose hinsichtlich des Wachstums des verletzten Unterschenkels. „Dank unserer viel besseren Diagnostik-Möglichkeiten“, stellt Waleczek erleichtert fest, „konnten wir die richtige Diagnose stellen und deshalb auf eine Operation verzichten.“ Der Fuß ist jetzt mit einer Spezialschiene optimal versorgt. „Abdoulié wird bald wieder laufen.“
Krankenhauspfarrer Wilfried Ranft hatte sich dafür eingesetzt, dass der Junge aus dem Friedensdorf Oberhausen ins EvK eingeliefert werden konnte – und Dr. Waleczek holte die Genehmigung der Geschäftsführung ein, die Behandlung des kleinen Fußballfans kostenlos durchzuführen. „Ich vermute stark“, so Dr. Waleczek, „dass er sich seine Brüche sogar beim Fußball geholt hat.“
FC-Barcelona-Anhänger Abdoulié der noch drei Schwestern und vier Brüder hat, ist nicht nur bei solchen Fragen sehr schweigsam. „Die ungewohnte Umgebung“, so Pfarrer Ranft, „macht ihm zu schaffen.“ Da war es toll für ihn, dass ihn ein in Hattingen lebendes Ehepaar aus Gambia im EvK besuchte. Abdoulié kommt aus dem ländlichen Bereich des westafrikanischen Landes. „Er hat sich sehr gefreut, endlich mal wieder seine Heimatsprache Mandingo sprechen zu können.“
Auch Chefarzt Dr. Waleczek hat eine Beziehung nach Gambia. „Ich habe dort tatsächlich selbst gearbeitet und kenne die Situation vor Ort ganz gut.“ Das sei zwar schon lange her, aber er habe immerhin nicht weniger als sechs Monate in Westafrika ärztliche Hilfe vor Ort geleistet.
Die Helfer im Oberhausener Friedensdorf arbeiten seit 1967 im Dienst von unschuldigen Kriegs- und Krisenopfern. Sie finanzieren sich ausschließlich über Spenden. „Es gibt viele Menschen“, fügt Krankenhauspfarrer Ranft an, „die rund um das Friedensdorf ehrenamtlich helfen.“ Die Aktion sucht sogenannte „Freibetten“ in Krankenhäusern, denn die Kassen zahlen nichts für solche Behandlungen wie die von Abdoulié.
www.friedensdorf.de
Das Spendenkonto von Friedensdorf International:
Stadtsparkasse Oberhausen DE59 3655 0000 0000 1024 00

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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