Mitmachen bei der Demo: 162.000 Pflegende fehlen

Mehr von uns ist besser für alle“, sagen nicht nur gewerkschaftliche engagierte Pflegekräfte, sondern alle Pflegenden: Sie fordern 162.000 mehr Mitarbeiter für die 2.000 deutschen Krankenhäuser und genau so viele wollen am 24. Juni, um 13 Uhr, vor allen deutschen Kliniken demonstrieren. Mit dabei: Die Mitarbeiter der Augusta Kliniken in Bochum und Hattingen.

In den 360 Krankenhäusern in NRW fehlen rechnerisch 36.841 Beschäftigte. Deswegen wollen am 24. Juni auch genau 36.841 Menschen demonstrieren. Alle Krankenhäuser erhielten Nummern. Pünktlich um 13 Uhr werden diese Nummern hochgehalten. Keine „Latschdemo“ also, wie die Gewerkschaft ver.di schreibt, „sondern die größte Krankenhausdemo Deutschlands. Genau an dem Tag, an dem sich die Gesundheitsminister zu einer Konferenz in Bad Dürkheim treffen.“ Diesmal demonstriere man nicht in Berlin, „weil wir unsere Patient/innen nicht allein lassen wollen. Stattdessen laden wir diese ein, am 24. Juni mitzumachen.“

Das wird wohl einmalig. Eine Kette lebendigen Protestes vom Nordseestrand bis nach Berchtesgaden, von Görlitz bis Saarbrücken: Beschäftigte der Krankenhäuser machen für zehn Minuten den Personalnotstand sichtbar. „162.000 Kolleginnen und Kollegen halten 162.000 Nummern hoch“, sagt Günter Klanke, der in den Bochumer Augusta Kliniken Mitarbeitervertretung (MAV) und Betriebsrat vertritt. „Überall. Das wird ein Rekord, etwas Einmaliges.

Seit Jahren kämpfe man gegen den wachsenden Druck in den Krankenhäusern, kritisiere falsche Anreize im Gesundheitssystem, führe Veranstaltungen und Aktionen durch. „Wir wollen die Mehrheit der Menschen gewinnen“, zitiert Markus Fritz vom EvK-Pflegedienstmanagement die Gewerkschaft, „denn schließlich geht es um deren Gesundheit.“ Fritz weist aber auch darauf hin, dass es auch um die Gesundheit der Mitarbeitenden geht, „die schon seit Jahren unter der Arbeitsverdichtung leiden.“

Marcus Fritz fügt an: "Die Pflegenden arbeiten seit Jahren am gesundheitlichen Limit. Pflegepersonal wird zunehmend belastet. Die Arbeitssituation belastet körperliche und psychischen. Die Zahl der Frühberentungen, krankheitsbedingte Ausfälle, Langzeitkranke sowie frühes Ausscheiden aus dem Beruf sind die Folge.

In Hochglanzbroschüren wird plakatiert wie schlecht es um die Pflegekräfte insbesondere in deutschen Krankenhäusern bestellt ist. Die Zahlen der fehlenden Pflegenden sind seit Jahren bekannt.

Aber wer kümmert sich nun endlich um unsere Probleme? Welche Bedeutung hat professionelle Pflege für Deutschland?

Die Zahlen der Region sind im Internet veröffentlicht:

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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