Ein ganz besonderes Jahr - Cane Harakuta aus Namibia ist zu Gast in Bochum

Seit etwa drei Wochen ist der namibische Freiwillige Cane Harakuta beim Haus der Generationen in Weitmar beschäftigt – und lernt den deutschen Alltag in all seinen Facetten kennen. | Foto: Andreas Molatta
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  • Seit etwa drei Wochen ist der namibische Freiwillige Cane Harakuta beim Haus der Generationen in Weitmar beschäftigt – und lernt den deutschen Alltag in all seinen Facetten kennen.
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Fünf Jahre nach der Einführung des weltwärts-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Jahre 2008 gibt es seit 2013 eine neue Komponente: Um den Anspruch eines entwicklungspolitischen Lern- und Austauschdienstes konsequent zu erfüllen, wurde die sogenannte Süd-Nord-Komponente eingeführt.

Internationale Freiwillige aus Ländern des Globalen Südens können durch diese Komponente einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Deutschland leisten. So wird der Austausch zwischen Partnern des Globalen Südens und des Globalen Nordens intensiviert und die Vernetzung aller Freiwilligen gefördert. Aus diesem Grunde ist seit einigen Wochen auch Cane Harakuta aus Namibia in Bochum – und arbeitet im Haus der Generationen des Deutschen Roten Kreuzes in Weitmar.

Seit drei Wochen in Bochum

Ein freundliches Lächeln trägt der 22-jährige Namibier im Gesicht und gibt mir auch "typisch deutsch" die Hand – das Gespräch führen wir aber doch lieber noch auf Englisch. "Er versteht eigentlich schon ganz schön viel, nur das mit dem Sprechen ist noch nicht so einfach", erläutert Peter Krause, Einrichtungsleiter im Haus der Generationen und Kontaktperson für den namibischen Freiwilligen.
Seit etwa drei Wochen arbeitet Cane Harakuta schon im Haus der Generationen in Weitmar und hat sich schon gut in den Einrichtungsalltag integriert. Seine Aufgaben? "Ich begleite die Bewohner in ihrem Alltag, spiele Spiele mit ihnen, singe mit ihnen und bin einfach für sie da", erläutert Cane seinen Arbeitsalltag beim Deutschen Roten Kreuz. Auch in Namibia war er bereits für das Deutsche Rote Kreuz in der Hauptstadt Windhoek tätig und freut sich über diese Möglichkeit, für ein Jahr ein neues Land und eine fremde Kultur kennenzulernen. "Ich bin begeistert von Bochum", freut sich Cane über seine neue Heimat auf Zeit. "Es ist zwar alles ganz anders als in Namibia, aber ich fühle mich sehr wohl hier. Und das deutsche Essen ist so lecker – besonders die Currywurst!"

Kaltes Wetter, hohe Häuser und ein Fahrrad

Viele neue Dinge hat er bereits gelernt – und vieles wartet noch auf ihn. Das Wetter ist ganz anders, für Cane stehen schon jetzt eine warme Jacke und Schal auf der Tagesordnung. Die Häuser sind so hoch gebaut, auf den Straßen herrscht reges Treiben und tummeln sich viele Menschen. Und er fährt jeden Tag aus Eppendorf mit seinem Fahrrad zur Arbeit.

Sehr zufrieden mit der Arbeit

Ob er seine Heimat Namibia schon vermisst? "Bisher noch nicht – ich habe einen geregelten Arbeitstag und hier im Haus viel zu tun, da bleibt kaum Zeit für das Vermissen. Und ich hoffe, dass das auch so bleibt." Auch Peter Krause ist sehr zufrieden mit der Arbeit des afrikanischen Freiwilligen: "Er fügt sich hier super ein und kommt sowohl mit den Bewohnern als auch mit den anderen Mitarbeitern gut zurecht. Aber natürlich ist nicht alles sofort so einfach für ihn." Aus diesem Grunde ist der Einrichtungsleiter auch Canes Ansprechpartner – egal, was er auf dem Herzen hat. Sei es Hilfe bei der Wohnungseinrichtung oder beim Ticketkauf für die Straßenbahn, Peter Krause steht dem jungen Freiwilligen zur Seite. "Es ist wichtig, dass man als 'Neuling' einen Ansprechpartner hat, der einem auch die Eigenarten des Landes erklärt. Und das mache ich sehr gerne", berichtet Krause.
Bis September nächsten Jahres wird Cane Harakuta in Weitmar im Haus der Generationen arbeiten und in Eppendorf leben – und hoffentlich noch viele neue Seiten von Bochum und Deutschland entdecken, die er in schönen Erinnerungen mit zurück nach Namibia nehmen kann.

- Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts ist ein Erfolg: Seit weltwärts 2008 durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ins Leben gerufen wurde, sind rund 26.000 Freiwillige ausgereist. weltwärts-Freiwillige engagieren sich in einem Entwicklungsprojekt und nehmen Erfahrungen mit, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten.
- Seit 2013 gibt es die Süd-Nord-Komponente des Dienstes – Freiwillige aus Ländern des Globalen Südens können weltwärts in Ländern des Globalen Nordens absolvieren.
- Weitere Informationen gibt es unter www.weltwaerts.de.

Autor:

Jacqueline Skvorc aus Bochum

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