Tierpfleger lehren Tierpfleger - Berufsschüler besuchen Tierpark Bochum

Zootierpflegerin Inga Riebel zeigt den angehenden Tierpflegern das Handling von Frettchen. | Foto: Tierpark Bochum
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„Welche Faktoren müssen bei der Einrichtung eines Terrariums für Australische Bartagamen berücksichtigt werden? Hat jemand eine Idee?“, fragt Zootierpfleger Dominik Töller in die Runde. Am vergangenen Dienstag, 24. Januar, durfte sich der Revierleiter des Aquarien- und Terrarienhauses im Tierpark + Fossilium Bochum nicht nur um seine tierischen Pfleglinge kümmern, sondern auch eine Gruppe Berufsschüler aus weiten Teilen Nordrhein-Westfalens betreuen, die einmal in seine Fußstapfen treten wollen.

Die Schülerinnen und Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Düsseldorf sind in ihrem dritten Lehrjahr der Ausbildung zum Tierpfleger und stehen kurz vor ihrem Abschluss. Dabei haben sie sich auf unterschiedliche Fachrichtungen spezialisiert: Forschung und Klinik, Heim- und Pensionstierpflege und natürlich Zootierpflege. Während ihrer Exkursion in den Tierpark + Fossilium Bochum hingen sie an den Lippen ihrer bereits ausgebildeten Vorbilder, um wertvolles Wissen für ihre bevorstehende Prüfung mitzunehmen. „Seit meiner Abschlussprüfung konnte ich schon einige Jahre Berufserfahrung sammeln und mich in meinem Fachbereich mehr und mehr spezialisieren. Es freut mich, dass ich mein Wissen an angehende Tierpfleger weitergeben kann“, so Dominik Töller.
Als Experte für Reptilien demonstrierte der Zootierpfleger den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel den korrekten Umgang mit Schlangen bei einem Tiertransport, erläuterte, welche Anzeichen es für die Häutung eines Reptils gibt und was während dieser Phase bei der Pflege des Tieres zu beachten ist. Bei einem Rundgang durch das Terrarienhaus wurden außerdem verschiedene Haltungsbeispiele vorgestellt und besprochen. Neben der Terraristik lernten die Auszubildenden auch verschiedene Filtertechniken der Süß- und Meerwasseraquaristik kennen. „Als Tierpfleger reicht es nicht zu wissen, welchen Fisch meine Haie am liebsten fressen“, weiß Aquarienpfleger Sebastian Manickam und fährt fort: „Genauso essentiell ist es, sich mit der Technik hinter dem Aquarium auszukennen und über die verschiedenen biologischen und chemischen Komponenten und Prozesse im Wasser Bescheid zu wissen.“
Zootierpflegerin Inga Riebel nahm vor allem die angehenden Heim- und Pensionstierpfleger unter ihre Fittiche. Bei den Haus- und Nutztieren übten sich die Auszubildenden in der korrekten Gesundheitsbeurteilung der Tiere, während sie in der großzügig ausgestatteten Futterküche des Tierparks ihr Wissen über Obst, Gemüse, Getreide und andere Lebensmittel unter Beweis stellen konnten.
Regelmäßig organisiert das Berufskolleg aus Düsseldorf Tagesexkursionen in die umliegenden Betriebe, in denen die angehenden Tierpfleger zwei Drittel ihrer Ausbildungszeit absolvieren, um diese einerseits vorzustellen und andererseits Unterrichtsinhalte in der Praxis aufzugreifen. „Jeder Zoo hat andere Haltungsschwerpunkte und auch Tierheime und Forschungseinrichtungen halten nicht immer alle Tierarten, die wir während der Ausbildung behandeln. Damit das theoretisch erworbene Wissen in Bezug auf den Umgang mit den einzelnen Tierarten, die besonderen Ansprüche an die Tierhaltung, Zuchtprogramme und weitere Aspekte nicht nur theoretisch bleiben, wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, Einblicke in alle Bereiche und Arbeitsabläufe der Tierpflege zu bekommen“, erklärt Bildungsgangkoordinator Erich Pippig.
Der Tierpark + Fossilium Bochum bildet seit Jahren erfolgreich junge Menschen zu Zootierpflegern aus und arbeitet eng mit der Elly-Heuss-Knapp-Schule zusammen. Zoodirektor Ralf Slabik: „Als Vertreter der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie nehmen wir unseren Bildungsauftrag sehr ernst. Denn nur mit qualifiziert ausgebildeten Mitarbeitern können wir gemeinsam an der Erfüllung und Verfolgung unserer Aufgaben und Ziele arbeiten und das Unternehmen Zoo zukunftsfähig aufstellen.“

Autor:

Lokalkompass Bochum aus Bochum

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