33 Baustellen auf der Bahn

Staugeplagt ist die Region Ruhrgebiet traditionell. Foto: Archiv
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Auf mehr als 140 größere Baustellen müssen sich die Autofahrer in NRW in den kommenden beiden Jahren einstellen. Allein auf das Ruhrgebiet entfallen davon 33 Maßnahmen.

Darüber informierte am Donnerstag der Landesbetrieb Straßenbau Vertreter der Kreise und Städte, von Polizei, Bezirksregierungen, Industrie -und Handelskammern sowie weitere Verkehrsträger auf seinen erstmals durchgeführten Regionalkonferenzen zu Baustellen auf Autobahnen. Das Ziel: Umfassend und frühzeitig über die Pläne von Straßen.NRW zu informieren und das Baugeschehen für alle transparenter zu machen.
Michael Gebert, Leiter der Regionalniederlassung Ruhr, ist der Hüter über die rund 400 Autobahn-Kilometer im Ruhrgebiet und spricht tatsächlich von „viel Spaß“ und einer großen Herausforderung. Spaß, den Pendler nicht teilen, die allmorgendlich hier im Stau stehen. Auch verursacht durch Baustellen. „Der Handlungsbedarf ist groß angesichts von Brücken aus den 50er oder 60er Jahren, die für die heutigen Belastungen nicht ausgelegt wurden. 30 Jahre alte, stark belastete Fahrbahnen stehen zur Erneuerung an“, benennt er die unausweichlichen Gründe für das Werkeln.
Damit zumindest das Ausweichen verbesserte Erfolgsaussichten mit sich bringt, wird vieles transparenter. Der erhoffte Effekt: Ausweichrouten sollen baustellenfrei sein, der öffentliche Personennahverkehr nicht zeitgleich im betroffenen Bereich eingeschränkt werden. Das Zusammenspiel aller für Verkehr verantwortlichen Stellen. Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer von Straßen.NRW, hat eine Zukunftsvision: „Irgendwann soll es so sein, dass ich morgens das Smartphone in die Hand nehme und eine entsprechende App nutze. Dann sagt mir das System: ´Auf diesem Weg kommst du heute am besten ans Ziel´. Dabei sollten alle Varianten, vom Auto über Bahn und Bus, bis hin zum Leihfahrrad, miteinbezogen sein.“

Überschneidungen lassen sich nicht alle vermeiden

Zukunftsmusik. Die Gegenwart zeigt noch ein anderes Bild. Jenes etwa von Arbeiten an Fundamenten für eine Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A43 zwischen Riemke und Kreuz Bochum bei gleichzeitiger Langzeitbaustelle auf der Herner Straße als Alternativverbindung zur A40. Michael Gebert räumt ein: „Es werden sich auch künftig nicht alle Überschneidungen vermeiden lassen. Die Maßnahme auf der Herner Straße ist ein Großprojekt, die Arbeiten auf der Autobahn duldeten im Hinblick auf den kommenden Ausbau keinen Aufschub.“

Ausweichen? Auch mal in der Antwort!

Die A43 von Recklinghausen bis Bochum hat mit mehr als als 90.000 Fahrzeugen täglich die Kapazitätsgrenzen einer vierspurigen Autobahn überschritten. Daher wird auf sechs Fahrspuren erweitert. In den nächsten mindestens zehn – vermutlich eher 15 – Jahren stehen 22 Kilometer inklusive der Kreuzungen mit A2, A40, A42 und A44 auf dem Programm. Gern wird zum Vergleich das Beispiel des sechsspurigen Ausbaus der A1 zwischen Bremen und Hamburg erwähnt. 2012 wurden nach nur vier Jahren Bauzeit knapp 100 Kilometer freigegeben. Warum geht es hier so viel langsamer? Winfried Pudenz weicht der Antwort aus: „Ich bin auch durch diese langen Baustellen gefahren und empfand dies als sehr belastend. Es soll dort viele Unfälle gegeben haben. Auch eine dreimonatige Vollsperrung wie auf der A40 vor zwei Jahren lässt sich aufgrund fehlender Umleitungen nicht beliebig wiederholen.“
Aktuelle Informationen über den Stand der Dinge und anstehende Projekte auf den hiesigen Autobahnen gibt es unter www.strassen.nrw.de.

Busse ersetzen die Bahn

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Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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