Erste Reaktionen auf das Ergebnis der Bundestagswahl in Bochum

Elefantenrund im Bochumer Rathaus | Foto: Molatta
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Obwohl Axel Schäfer für die SPD den Wahlkreis Bochum I wieder mit einer deutlichen Mehrheit direkt gewonnen hat, so richtige Freude kam bei den Bochumer Sozialdemokraten nicht auf. Mit Blick auf die Ergebnisse auf Bundesebene, die SPD kommt auf 25,6 Prozent, meinte SPD-Unterbezirksvorsitzender Thomas Eiskirch: „Es ist kein guter Tag für die SPD“.

Eher nachdenklich kommentierten die Vertreter der im 17. Bundestag vertretenen Parteien im Bochumer Rathaus die zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Zahlen der noch laufenden Auszählung. CDU-Kreisvorsitzender Christian Haard verlas ein Statement von Norbert Lammert, der sich über das gute Ergebnis seiner Partei auf Bundesebene (41,8 Prozent) freute und Axel Schäfer zu seinem Wahlsieg gratulierte. „Es ist auch ein schöner Abend für die CDU in Bochum, denn wir haben 4,84 Prozent bei den Zweitstimmen zugelegt“, so Christian Haard.

SPD-Unterbezirksvorsitzender Thomas Eiskirch meinte: „Was sind die Auswirkungen des Wahlabends? Das ist die spannende Frage.“ Sorgen bereitet ihm das Ergebnis der AfD auf Bundesebene und auch in Bochum. „Sie haben mehr Stimmen als die FDP erhalten. Das muss uns hellhörig machen“, so sein Fazit. Übrigens: Die AfD kam auf 3,85 Prozent der Zweitstimmen in ganz Bochum.

„Wir müssen warten, bis alles ausgezählt ist“, meinte Axel Schäfer, der die Glückwünsche der Vertreter der anderen Parteien entgegennehmen konnte. Das Ziel einer Rot-Grünen-Koalition habe man nicht erreicht. Doch man merkte ihm die Freude an, den Wahlkreis Bochum I nach 2002, 2005 und 2009 wieder direkt gewonnen zu haben.

„Die FDP-Schlappe freut uns“, so Sevim Dagdelen, die für die Linke über die Landesliste in den neuen Bundestag einziehen wird. „Dass die AfD so stark geworden ist, ist an diesem Abend ein Wehmutstropfen. Auch wenn wir das starke Ergebnis von 2009 nicht erreicht haben, wir sind die drittstärkste politische Kraft geworden.“

„Für die FDP ist das Ergebnis - die Partei scheitert erstmals seit 1949 mit 4,8 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde - desaströs. Teile des Personals in den oberen Ebenen hat nicht für unsere Werte gestanden“, so der Vertreter des FDP-Kreisvorstandes und FDP-Kandidat Dennis Rademacher meinte: „Es ist eine Katastrophe. Das liberale Korrektiv fehlt nun im Bundestag.“ Es blitze kurz der Wahlkampf auf, als sich FDP-Kandidat Rademacher gegen die Freude der Linken über das Abschneiden seiner Partei verwahrte. Dies sei unter Demokraten nicht üblich.

„Das Ergebnis entspricht nicht unseren Hoffnungen von vor sechs Monaten“, so Frithjof Schmidt, der über die Landesliste für die Grünen wieder im neuen Bundestag sitzen wird. Man müsse in der nächste Zeit viel diskutieren. „Dennoch haben wir mit rund 8 Prozent unsere Stammwähler gehalten und den Abwärtstrend der letzten Wochen gestoppt.“

Für Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz, die auch Kreiswahlleiterin ist, war es ein ruhiger Abend. „Es gab keine besonderen Vorkommnisse an diesem Wahltag. Die Panne im Vorfeld bei der Briefwahl hält sich in Grenzen.“ Etwa 120 ungültige Stimmen seien bei der Auszählung bisher aufgetaucht, so die Nachricht von der Auszählung der Briefwahlstimmzettel. Man werde wohl dreistellig bleiben.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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