Pott UmFAIRteilen-Demo: Anstoß zur Trendwende im öffentlichen Bewusstsein

Foto: Molatta
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Mehrere Zehntausend Menschen haben sich am Aktionstag „UmFAIRteilen – Reichtum besteuern“ in 40 Städten beteiligt. Allein in Bochum zogen rund 6.000 Menschen durch die Innenstadt. Damit war diese Veranstaltung die größte Demonstration zum Thema Steuer- und Verteilungsgerechtigkeit in Bochum.

"Die Demonstration hat der Öffentlichkeit deutlich vor Augen geführt, wie groß das gesellschaftliche Spektrum ist, das eine gerechte Verteilung sowohl in unserem Land als auch weltweit fordert. Uns ist es auch gelungen, Menschen zu motivieren, auf die Straße zu gehen und für UmFAIRteilung zu demonstrieren, die sich ansonsten kaum politisch engagieren", so Gudrun Müller, ver.di Geschäftsführerin im Bezirk Bochum-Herne und Sprecherin des Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit.

"Ich freue mich, dass so viele jüngere Menschen dabei waren", kommentiert Rolf Geers vom Kinder- und Jugendring die Kundgebung. "Nur wenn der Umverteilungsmechanismus umgekehrt wird und nicht mehr von unten nach oben sondern der Reichtum von oben gerecht in unserer Gesellschaft verteilt wird, dann haben junge Menschen eine Perspektive. Immer mehr Jugendliche begreifen, dass sie diese Trendwende in unserer Gesellschaft erreichen können, wenn sie keine Ruhe mehr geben."

"Für mich war der Tag ein sehr gelungener Auftakt für eine längerfristige Kampagne. Wir werden einen langen Atem brauchen. Es ist historisch gesehen noch nie sehr leicht gewesen, die Besitzenden und Mächtigen dazu zu bewegen etwas abzugeben. Auch für sie kann es doch Lebensqualität bedeuten, wenn in unserer Stadt - in einem der reichsten Länder der Welt - nicht mehr 25 Prozent der Kinder von Armut betroffen sind", erklärt Rolf Stein vom Kulturbahnhof Langendreer.

"Der Tag könnte einmal als Datum einer Trendwende im öffentlichen Bewusstsein unserer Gesellschaft angesehen werden", hofft Holger Schelte, der Geschäftsführer des Paritätischen. "Die Ideologen, die immer wieder predigen, dass weniger Steuern besser für die Menschen seien, sind jetzt in der Defensive. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass höhere Steuerabgaben von denjenigen, die sich das leisten können, auch bedeuten, dass viele nicht staatliche Selbsthilfegruppen und Initiativen endlich wieder mit den dringend notwendigen Mitteln ausgestattet werden können. Hier wird in die Zukunft investiert."

"Für Bochum hat sich einmal mehr gezeigt, dass es hier eine ganz ungewöhnlich Solidarität gibt. Jugend-, Kultur- und Sozialbereich arbeiten hier mit den Gewerkschaften und Migrantenorganisationen sehr eng zusammen", meint Melanie Maier, Organisationssekretärin des DGB. " Wir haben eine hohe Verantwortung, dass der Tag kein einmaliges Event bleibt, sondern der Auftakt ist für einen längerfristigen erfolgreichen Kampf um mehr Verteilungsgerechtigkeit."

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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