Seilbahnprojekt Bochum - Das Update

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Am Montag wird in Wuppertal der Grundsatzbeschluss zum Bau der Seilbahn zwischen Hauptbahnhof, Universität und Schulzentrum Süd von SPD, CDU und Grünen getroffen. Die erste urbane Seilbahn im Ruhrgebiet wird Realität. Doch wann zieht Bochum nach? Zeit für ein Update.

Die Machbarkeitsstudie für die Seilbahn kommt

Auch in Bochum wird es eine Machbarkeitsstudie zur Seilbahn im Rahmen des neuen Verkehrskonzeptes Bochum Süd-Ost geben. Dabei werden die Möglichkeiten von Verbindungen von Ruhr-Universität (RUB) und Hochschule nach Laer/Mark 51°7 und Langendreer untersucht. Die RUB hat durchgesetzt, dass die Studie verkehrsträgeroffen durchgeführt wird. Das bedeutet, es werden die möglichen Verbindungen mit Straßen-, Seilbahn oder Bus untersucht.

Über 4 Seilbahnpfeiler von der RUB nach Laer in über 50m Höhe

Im Vorfeld haben die STADTGESTALTER für die gewünschten Verbindungen eine beispielhafte Planung für mögliche Seilbahnlinien erstellen lassen. Danach beginnt die Seilbahnfahrt zwischen RUB und Hochschule an der Kreuzung Ost- und Lennershofstraße (Längenschnitt - RUB/Hochschule bis Hustadt). Die erste Stütze stünde auf dem Parkplatz der Hochschule an der Schattbachstraße. Hier erreicht die Gondel eine Höhe von rund 50m. Weiter geht es zur zweiten Stütze direkt an der Universitätsstraße 50m von der Stelle, an der heute die U35 endet. Von dort geht es zur Verzweigungshaltestelle, von der man entweder Richtung Laer/ Mark 51°7 oder Langendreer fährt. Diese liegt ebenfalls an der Universitätsstraße, in dem Bereich, wo der Hustadtring die Straße unterquert.

Richtung Laer Mark 51°7 steht der nächste Seilbahnpfeiler auf dem Feld zwischen Ölbach und Hustadt (Längenschnitt – Hustadt bis Laer-Mitte/ Mark 51°7). Hier erreicht die Seilbahngondel eine Höhe von 55 Metern. Weiter geht es über das Schattbachtal. Die letzte Stütze steht bereits im Süden des ehemaligen Opelgeländes, ehe die Gondel wieder runter in die Seilbahnstation schwebt, die direkt an die heutige Straßenbahnstation Laer-Mitte angeschlossen ist.

Von der Verzweigungshaltestelle „Hustadt“ zur S-Bahn-Haltestelle Langendreer West-S fährt die Seilbahn über 4 Stützen (Längenschnitt – Hustadt bis Langendreer). Der erste Pfeiler steht am Ölbach zwischen Universitätsstraße und Autobahnkreuz A43/A44, der zweite direkt am Autobahnkreuz. Stütze 3 und 4 stehen im Gewerbegebiet Bochum-Ost. Die Seilbahnfahrt endet an der zentralen Haltstelle Langendreer-West. Bereits heute steigen nur am Rathaus und am Hauptbahnhof mehr Menschen um, als an der Haltestelle Langendreer West. Von hier erreicht man u.a. die Universität Dortmund über die S1, die ab Dezember 2019 in der Hauptverkehrszeit m 15 Minuten verkehren sol.

Die beschriebene Planung stellt eine Möglichkeit dar, wie die Seilbahn verlaufen könnte. Denkbar sind eine Reihe weiterer Linienverläufe. Die Lage der Seilbahnpfeiler und der Stationen ist flexibel. In der Machbarkeitsstudie muss u.a. untersucht werden, welcher Linienverlauf den Anforderungen an den Bedarf der Fahrgäste, dem Landschaftsschutz und der in der Nähe von möglichen Trassen Wohnenden am besten gerecht wird.

Eine Seilbahn vom Bongard-Boulevard über Altenbochum, Laer bis zur RUB

Eine neue Idee der STADTGESTALTER sieht vor, dass die Seilbahn vom Bongard-Boulevard vor dem Mercure Hotel bzw. dem alten Stadtwerkehaus über Altenbochum und Laer-Mitte/ Mark 51°7 zu RUB und Hochschule fährt (Linienführung Altenbochum). Dabei wird die Seilbahnlinie über die Grün- und Gewerbeflächen nördlich der Altenbochumer Straße geführt.

Vor dem Hauptfriedhof könnte eine Zwischenstation für Altenbochum eigerichtet werden. Dadurch erhalten die Altenbochumer, die Bewohner des neuen Ostparks und die Besucher des Friedhofs einen zentralen Anschluss an die Seilbahn und damit auch an RUB und Hochschule.

Von der Zwischenstation Altenbochum könnte später eine Seilbahnlinie zum Ruhrpark abzweigen.

Bei einer Seilgeschwindigkeit von 8,5 m/s könnte die Strecke Hauptbahnhof – RUB/ Hochschule Bochum in rund 16 Minuten zurückgelegt werden. Damit wäre die Seilbahn eine echte Alternative zur U35 und würde die Stadtbahn deutlich entlasten.

Verlängerung der Seilbahn über den Kemnader See bis nach Witten-Heven

Die Ruhr-Universität hat bereits eine Verlängerung der Seilbahn bis zum Kemnader See vorgeschlagen (GeKo Aktuell 1/2017). Die STADTGESTALTER schlagen darüber hinaus noch eine Verlängerung bis zu Endstelle der Straßenbahnlinie 310 in Witten-Heven vor.

Damit würde der Kemnader See erstmals schnell und direkt an das öffentliche Nahverkehrsnetz des VRR angeschlossen. Die Seilbahn würde nicht nur an Arbeitstagen, sondern auch an Wochenenden und Feiertagen ausgelastet. Das Naherholungsgebiet Kemnader See würde vom Autoverkehr entlastet. Freizeitbad Heveney, das am See geplante Hotel und andere Einrichtungen am Kemnader See wären ebenfalls leicht mit dem Nahverkehr zu erreichen.

Vom Nahverkehrskontenpunkt Witten-Heven Dorf, könnten die Studenten schnell und komfortabel RUB wie Hochschule erreichen. Auf diese Weise wäre auch Witten deutlich besser und attraktiver mit RUB und Hochschule verbunden. Die Seilbahn würde zu einem interkommunalen Projekt.

Seilbahnen werden in Deutschland zum Trend

Bochum sollte versuchen die beschriebenen Möglichkeiten und Vorteile von Seilbahnen zu nutzen, um den städtischen Nahverkehr attraktiver zu machen. In der Folge werden mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Das entlastet die Stadt von Staus und anderen Verkehrsbelastungen.

Urbane Seilbahnen werden in Deutschland gerade zum Trend (WAZ vom 06.07.17). Bochum sollte die Chance ergreifen Trendsetter zu sein.

Volker Steude
Die STADTGESTALTER - politisch aber parteilos

Autor:

Dr. Volker Steude aus Bochum

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