Wie lebt es sich in der Stadt von morgen?

Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts, und Christof Rose, Architektenkammer NRW, freuen sich auf das öffentliche Fachgespräch.
  • Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts, und Christof Rose, Architektenkammer NRW, freuen sich auf das öffentliche Fachgespräch.
  • hochgeladen von Harald Gerhäußer

Nach dem Stadtleben von morgen fragt die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf ihrer Aktionsplattform „NRWlebt“. Denn die Stadt liegt wieder im Trend – bei Studenten wie Senioren. Ein Vortrag zu den urbanen Entwicklungsperspektiven richtet sich an Architekten, Stadtplaner und interessierte Bürger.

Besonders bei den über 60-Jährigen ist das Wohnen in der Stadt angesagt. Ob Infrastruktur, medizinische Versorgung oder kulturelles Angebot, viele Vorteile überwiegen gegenüber dem Leben auf dem Land. Auch bei jungen Familien ist der Stadtkern beliebt. Sie sehen sich jedoch aufgrund der Mietkosten oftmals gezwungen, die Stadt zu verlassen. Auch eine eigene Wohnung im Zentrum bleibt für sie meist ein Wunsch.

In Nordrhein-Westfalen beobachtet die Architektenkammer unterschiedliche Entwicklungen, schildert ihr Pressesprecher Christof Rose. „Manche Städte benötigen dringend zusätzliche Wohn- und Arbeitsräume, andere schrumpfen und denken über Rückbau nach“, stellt er fest. Individuelle Lebens- und Wohnmodelle der Stadtbewohner müssten heute von Architekten und Stadtplanern mitgedacht werden. „Die aktuellen Migrationsbewegungen sind ein weiterer Impuls, jetzt multifunktionale Vorzeigeobjekte zu erschaffen“, erklärt Rose.

Vor dem Hintergrund der wachsenden älteren Bevölkerung müssen nicht nur neue Wohnformen ersonnen, sondern auch der Alltag hinterfragt werden. „Wie selbsterklärend sind die öffentlichen Verkehrsmittel für Senioren oder Migranten? Auch das ist Barrierefreiheit“, erklärt Rose. Ebenso sei Arbeit und Wohnen wieder mehr als Einheit zu betrachten. Denn der Trend geht dahin, dass man wohnortnah oder sogar in denselben Räumlichkeiten arbeitet.

„Wir sind in Bochum unterwegs dahin, zum Berlin des Ruhrgebiets zu werden“, sagt Eckart Kröck, Leiter des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts. Nach Kohle, Stahl und Massenproduktion verlasse man heute den engen Bick auf einzelne Segmente und setze zukünftig wieder auf Durchmischung – sozial wie räumlich. Damit kehre man stadtplanerisch wieder zu Modellen von vor der Moderne zurück. Hier wird gewohnt, da wird gearbeitet, hieß es da. „Heute ist Mischen wieder notwendig, aber auch möglich“, sagt Kröck.

Mit der Veranstaltung „Anders Leben in der Stadt“ am Donnerstag, 19. Mai, um 17 Uhr im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle will die Architektenkammer die Trends und Themen rund um die zukünftige Urbanität öffentlich diskutieren. Teilnehmen können neben Architekten und Stadtplanern auch interessierte Bürger. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe. Zuvor machte die Architektenkammer NRW schon in Bielefeld und Dortmund Station. Die Ergebnisse werden auf www.nrw-lebt.de dokumentiert.

Programm

- 17 Uhr: Begrüßung durch Klaus Brüggenolte (Vizepräsident der Architektenkammer NRW)

- Statement der Stadt Bochum, Eckart Kröck (Leiter Stadtplanungs- und Bauordnungsamt)

- Die Megatrends in der Stadt: Wie wohnen, arbeiten und leben wir morgen? Oona Horx-Strathern (Trendforscherin, Beraterin und Autorin)

- Wohnen und Arbeiten: Umbau der Dreifaltigkeitskirche Münster. Sandra Wehrmann (Wohn+Stadtbau Münster) und Jörg Preckel (Architekt)

- Lebenswerte Stadt: Bedeutung des öffentlichen Raums in der neuen Urbanität. Friedhelm Terfrüchte (Landschaftsarchitekt)

- Soziales Wohnen 2.0: Tausche Bildung für Wohnen e.V. Christine Bleks (Vorstandsvorsitzende, Duisburg)

- Offene Diskussion

Autor:

Harald Gerhäußer aus Bochum

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