Diakonie Ruhr erhält Zuschlag für ein weiteres hochmodernes Haus für Menschen mit Behinderung

Das Appartementhaus in Bochum-Weitmar ist ein Modellprojekt der Behindertenhilfe. (Foto: Kuhn)
  • Das Appartementhaus in Bochum-Weitmar ist ein Modellprojekt der Behindertenhilfe. (Foto: Kuhn)
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Landschaftsverband Westfalen-Lippe gibt Entscheidung für Bochum bekannt – Unterschiedliche Zielgruppen als Mieter

Das Appartementhaus Weitmar der Diakonie Ruhr gilt als herausragendes Modell für selbstbestimmtes Wohnen von Menschen mit Behinderung – jetzt hat der Träger den Zuschlag für ein ähnliches Projekt in Bochum bekommen.

Das bisherige Gebäude an der Ecke Elsa-Brändström-/Hattinger Straße unterstützt Rollstuhlfahrer mit schweren und mehrfachen Behinderungen durch ausgeklügelte Technik, die Lage mitten im Quartier schafft Kontakte mit Nachbarn und dem sozialen Umfeld und ermöglicht die Selbstversorgung der Mieter, die eine 24-Stunden-Bereitschaft dabei unterstützt. Die Arbeitsweise des Teams und der wegweisende Bau sind von der Deutschen Gesellschaft für Heilpädagogik prämiert.

An eben diesem Ort hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe jetzt in einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass er landesweit weitere 15 Pilotprojekte dabei unterstützt, ähnliche Konzepte zu entwickeln und zu realisieren. Darunter die Diakonie Ruhr, deren Projektskizze die Jury mit Fachleuten aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik überzeugte.

„Es macht uns stolz, dass unsere Arbeit einen solchen Anklang findet und wir weiter zeigen können, dass auch Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf in ihrer eigenen Wohnung leben können“, sagt Marita John, Fachbereichsleiterin Behindertenhilfe bei der Diakonie Ruhr. „Besonders freut es mich aber für die künftigen Mieter, von denen einige ihr Glück noch gar nicht fassen können.“

Deren Zusammensetzung soll äußerst heterogen werden. „Wir haben das Konzept geschrieben für Jung und Alt, Menschen mit Autismus-Spektrum oder mit komplexen Mehrfachbehinderungen“, erklärt Reinhard Jäger, Leiter des Wohnverbunds Weitmar. So unterschiedlich deren Bedürfnisse auch sind, die moderne Technik und die rund um die Uhr verfügbare Assistenz sollen ein Zusammenleben als Hausgemeinschaft ermöglichen. „Alle eint ein Bedarf an geschützter, fördernder und anleitender Umgebung“, sagt Jäger.

Gerade für Menschen mit Autismus-Spektrum gibt es nur wenige stationäre Wohnangebote und so gut wie keine ambulanten Unterstützungsangebote. Im neuen Haus könnten sie beispielsweise von Fernsehern profitieren, die sich bei drohender Reizüberflutung selbst ausschalten, oder von einer Beleuchtung, die automatisch von stimulierend auf beruhigend umschalten kann.

Die Diakonie Ruhr sucht nun ein Grundstück, auf dem das neue Haus entstehen kann.

Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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