Einbahnstraße Kontaktanzeige

Ich habe in einer Mittwochsausgabe des Stadtspiegel unter der Rubrik "von Herz zu Herz" vier potentielle Kandidaten für einen beziehungstechnischen Neuanfang gefunden und die hinter den Anzeigen vermerkte, immer gleiche Telefonnr. Gewählt.
Ich landete bei einer Kontaktvermittlung. Die Dame fragte freundlich ein paar Eckdaten von mir ab und war etwas verwundert, dass ich alle 4 Herren aus meiner Altersgruppe interessant fand. Sie teilte mir dann mit, dass zum weiteren Abgleich eine Mitarbeiterin ihrer Organisation diskret zu mir nachhause käme. Bei diesem Besuch würden dann weitere Daten von mir aufgenommen um eine Partnerwahl so treffend wie möglich zu finden. Als ich nach Kosten fragte, wiegelte sie ab, dass wäre beim ersten Termin noch kein Thema. 3 Tage später klingelte es zum vereinbarten Termin an meiner Tür, allerdings stand nicht die angemeldete Dame vor mir, sondern ein richtig gut aussehender Herr (Hasenzahn würde ich sagen). Auf meine vertonte Feststellung, das er nicht Frau ......wäre bot er an, wieder zu gehen. Ich lies ihn herein und wir führten ein offenes Gespräch. Dabei habe ich sofort klar gemacht, dass ich gewisse finanzielle Grenzen nicht überschreiten kann und es stellte sich schnell heraus, dass die Kosten, die mir bei weiterer Vermittlung entstehen würden, weitaus über meiner Schmerzgrenze liegen würden. So ging der wirklich nette Herr unverrichteter Dinge seiner Wege und die 4 Herren, die auf der Suche sind, werden nie erfahren, dass es mich gibt. Allerdings haben die sich schon für viel Geld registrieren lassen. Ich frage mich, ob da der Stadtspiegel nicht von vorne Herein mehr Aufkärung betreiben sollte. So wird allerdings für die Suchenden gewährleistet, dass sie nur gut situierte Partner vorgestellt bekommen. Menschen aus der Mitte haben keine Chance, die würden sich von dem Geld ein Auto kaufen müssen.