Erfolgreiche „Sleevies“: Infotag am 9. September

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„Wir sind Frauen und Männer“, so liest man im Faltblatt der Selbsthilfegruppe ‚Die Sleevies‘, „die nach zahlreichen Abnehmversuchen immer wieder gescheitert sind. Die letzte Lösung für uns war, oder ist, eine chirurgische Magenverkleinerung.“ Unterstützung finden inzwischen 25 Menschen in dieser 2015 gegründeten Gruppe, die sich regelmäßig im Evangelischen Krankenhaus Hattingen (EvK) trifft.
Zum Gespräch mit der Presse kommen vier Mitglieder der Gruppe aus Hattingen, Bochum und Velbert, die zusammen nach der Operation 242 Kilo abgenommen haben. „Wir haben uns hier am EvK neu gegründet“, sagt der Hattinger Christian Schiwek, „weil es in unserer Nähe keine Gruppe gab, die uns bei der Nachsorge hätte unterstützen können.“ Man übernahm das also selbst.

„Adipositas ist eine lebensbedrohliche Erkrankung“, stellt Priv.-Doz. Dr. Helfried Waleczek unmissverständlich fest. Der Chefarzt der Chirurgischen Klinik im Evangelischen Krankenhaus Hattingen, selbst schlank wie eine Tanne, hat mit dieser Erkrankung dennoch sehr viel zu tun: Er ist Spezialist für die Schlauchmagen-Operation (sleeve-resection), die vielen schwerst übergewichtigen und damit schwerkranken Patienten helfen kann. Die Mitglieder der Gruppe jedenfalls sind begeistert von der Methode und tragen deshalb den Namen „Die Sleevies“.

Einhellige Meinung des nach Gewichtsabnahme dank Sleeve deutlich „verschlankten Quartetts“ ist, dass man auch nach der Operation noch „viel Energie in das Thema Essen investiert. Unter anderem, weil man einiges nicht mehr verträgt.“ Und das ist sehr individuell. Jacqueline Schultz aus Velbert z.B. hat nach der OP Probleme mit Milchprodukten, Christian Schiwek isst gerne Steaks, braucht zum Verdauen aber deutlich länger als vor der Operation.

„Salat“, erinnert sich Schiwek, „das war für mich früher nur Deko.“ Da trug der Rettungsassistent noch T-Shirts in der Größe 7XL und verteilte auf seiner Länge von 189 cm nicht weniger als 170 Kilo. „Das war am Ende wirklich lebensbedrohlich“, gibt er zu, der in seiner Kindheit und Jugend eher schlank war und jetzt noch etwa 105 Kilo auf die Waage bringt.

Bei Jacqueline Schultz, wie Schiwek 33 Jahre alt, war das anders. „Meine Mutter kochte gern und viel mit Sahne“, erinnert sie sich, „und ich habe das dann später genau so gemacht.“ Sie hat 57 Kilo verloren und weitere sieben Kilo Verlust als Ziel. „Dann“, lacht sie, „ist vorne die 8 weg und ich habe nur noch 79 kg.“

Das Ehepaar Jörg Bayer und Christina Bayer-Adomat kommt aus Bochum-Wattenscheid und hat zusammen beinahe unglaubliche 120 Kilo verloren. Er 81, sie 39. „Bei mir ist das unfassbar schnell gegangen“, lacht Jörg, „aber das war extrem hart.“ Essen kann und darf man alles wie früher, „aber eben weniger. Selbst im Nobelrestaurant können wir uns heute, trotz der Mini-Portionen, richtig satt essen.“ Der extrem verkleinerte Magen sorgt dafür.

Für all jene, die ihr Gewicht nicht in den Griff bekommen und Informationen benötigen bieten „die Sleevies“ am 9. September, 10 bis 13,30 Uhr, im St.-Georg-Gemeindehaus, Augustastraße 9, 45525 Hattingen einen Infotag an unter dem Motto „Leben ohne Übergewicht“. Es gibt Vorträge von Fachleuten, Infostände, eine XXL-Kleiderbörse, den Austausch mit Betroffenen – und sogar ein Gewinnspiel. Hier der Flyer zum Infotag:

Die Selbsthilfegruppe ist über die Mailadresse die-sleevies@web.de zu erreichen und über die Rufnummer 02324 9904149 (Christian Schiwek) und 0157 50775761 (Jens Ristock)

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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