Die Schulstory
Ein ungewöhnlicher Schultag oder Ente gut alles gut

Ein richtig grauer Tag, dieser Montag im Januar, der mich schon beim Aufstehen noch müder machte. Die Nacht halb durchwacht, weil mir so viele Dinge durch den Kopf wollten, schlaftrunken taumelte ich zum Fenster. Leichter Nebel versperrte die Sicht auf unser Gärtchen. Der feine Regen malte Pünktchen auf die angelaufenen Scheiben, ,,Mistwetter". Schule, Mathe-Arbeit, unvorbereitet:
,,na Klasse".
Schnell die Katzenwäsche, hinein in die Klamotten, na klar, ich war wie immer zu spät. Schnell noch eine Milch auf den Herd, dass hätte ich lieber gelassen. Oh weh, zischend raste diese über den Rand des Topfes und ließ Mutti`s blitzblanke Küche übel aussehen. Gerade gestern Abend hatte sie ihr Meisterstück auf Hochglanz gebracht. Allerdings war keine Zeit mehr, das angerichtete Chaos zu beseitigen. Es klingelte Sturm an der Haustür, Schulfreundin Ursula holte mich ab. Sie klingelte immer wie eine Wahnsinnige, warum das weiß keiner. Im übrigen war Ulla noch besser vorbereitet als ich, eben gar nicht. Sie hatte ihre Schultasche im Bus vergessen, was natürlich zu ihr passte. Übrigens Dank: ,,Dank an die BOGESTRA",  das das olle Ding am Folgetag wieder auftauchte. Wäre kein Verlust gewesen , wenn nicht. Also weiter ,es regnete und regnete, triefend nass eben bis auf die Haut erreichten wir das Schulgebäude.
Hinein ins Warme, erste Stunde Geschichte, hieß ausruhen. Allerdings nicht einschlafen, das muss Ulla wohl falsch verstanden haben; denn sie schnarchte nun neben mir, um flugs mit hoch roten Kopf - gestört von den eigenen Geräuschen - aufzuwachen . Das immer grimmige Gesicht unseres Geschichtslehrers erhellte sich und ließ ein Grinsen zu. Kann mich nicht erinnern, das je noch einmal gesehen zu haben. Die zweite Stunde nahte, das grummeln im Bauch wuchs. Wieso kam denn keiner, kein Mathe Lehrer in Sicht, wo er wohl blieb? So langsam kam Hoffnung auf. Die Stunde würde doch nicht ausfallen? Es dauerte und dauerte doch kurz vor Ende der Stunde stürmte er ins Klassenzimmer: ,, Autounfall ,er keine Schuld",  wie er händeringend beteuerte. Ein Blechschaden, die geliebte Ente war Geschichte. Wie tragisch, welch ein Ende, aber noch tragischer war natürlich, das die Mathearbeit um eine Woche vertagt werden musste. Wir fühlten da voll mit Ihm, Ulla, ich und der Rest der Klasse. Tief betroffen nahmen wir die nächsten Unterrichtsstunden kaum wahr, sie vergingen wie im Flug. Ausgelassen und schwätzend machten wir uns auf den Weg nach Hause, das Smartphone war noch nicht erfunden, kaum zu glauben.
Wir unterhielten uns noch live, so Auge zu Auge. Kichernd trennten wir uns .Nun aber heimwärts, ein gutes halbes Stündchen würde ich noch brauchen ,wollte mir noch kurz die ,,Ente" ansehen und mich echt bedanken. Da stand Sie nun, gelb, arg gedrückt, mit Schnabel ( Haube) nach unten. ,,Danke", flüsterte ich, ,,Danke" und machte mich jetzt direkt auf den Heimweg. Dort angekommen merkte ich gleich, dort schäumte nicht nur die Milch - Mutti Alarm-.
Ich verzog mich schnell in mein Zimmer, schließlich hatte ich zu lernen und zwar Mathe.

Autor:

Gudrun - Anna Wirbitzky aus Bochum

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