VfL: Terodde geht zur Konkurrenz - Fiege bleibt an Bord

Blickrichtung Stuttgart: Simon Terodde erlebte in Bochum die mit Abstand bisher besten zwei Jahre seiner Laufbahn. Nun will er für den VfB treffen. Foto: Andreas Molatta
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Einen solchen Torjäger hatte der VfL in den letzten 30 Jahren nicht mehr. Nun verstärkt Simon Terodde ausgerechnet die Konkurrenz. Am Dienstag bestätigte Bochum den Wechsel des Zweitliga-Torschützenkönigs zum Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart. Statt die Blau-Weißen soll "TORodde" nun die Schwaben in die Erstklassigkeit ballern.

16 Ligatore in der ersten Saison, 25 Treffer in der Spielzeit 2015/16 - kaum jemand hatte im Sommer 2014 damit gerechnet, dass der von Union Berlin abgeschobene Terodde derart einschlagen würde. Locker hätte er zuletzt gar auf 30 Tore kommen können, Stichworte: Großchancen und Elfmeter. Dass die Nummer 22 mit dem 2017 auslaufenden Vertrag aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu halten sein würde, zeichnete sich früh ab. Dass sich nun ausgerechnet ein Ligakonkurrent dessen Dienste sichert, könnte Bochum noch sehr schmerzen.
Sportvorstand Christian Hochstätter: „Grundsätzlich hätten wir es schon sehr gerne gesehen, wenn Simon seinen Vertrag bei uns verlängert hätte. Dass er ein Angreifer mit Qualität ist, hat er in den vergangenen zwei Jahren bei uns eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Da er aber eine Vertragsverlängerung beim VfL abgelehnt und überdies die Absicht geäußert hat, sich zu verändern, sind wir mit dem VfB Stuttgart in Verhandlung getreten. Ich wünsche ihm alles Gute, wir werden uns ja schon bald wiedersehen.“

Zwischen 5,5 und sechs Millionen Euro eingenommen

Geschätzt 3,5 Millionen Euro fließen vom VfB an den VfL. Weitere Einnahmen bescherten der Verkauf von Onur Bulut an den SC Freiburg für geschätzte 1,2 Millionen Euro, sowie die Beteiligung am Wechsel Ilkay Gündogans von Borussia Dortmund zu Manchester City. Dieser Transfer spült insgesamt rund eine weitere Million in die hiesige Kasse.
Zwischen 5,5 und sechs Millionen Euro Einnahme also. Damit muss Hochstätter nun klug umgehen, steht ihm doch ein erheblicher Umbau des Kaders bei gleichzeitigem Streben nach der Bundesliga-Rückkehr bevor. In der Offensive haben sich vor Terodde bereits die Stammkräfte Bulut, Janik Haberer und Marco Terrazzino verabschiedet. In der Defensive ging Alternativ-Verteidiger Nummert eins, Malcolm Cacutalua, von Bord. Dazu fällt dort Kapitän Patrick Fabian nach Kreuzbandriss noch lange aus.
Verpflichtet wurden bisher zwei offensiv orientierte Mittelfeldspieler. Tom Weilandt (86 Zweitligaspiele/elf Tore) kommt von der Spvgg. Greuther Fürth. Kevin Stöger (61 Zweitligaspiele/vier Tore) kickte zuletzt für Zweitliga-Absteiger SC Paderborn 07.

Von Herzen und von hier

Und dann ist da noch eine ganz wichtige "Vertragsverlängerung". „Von Herzen und von hier - in diesem Geiste verlängerten die Privatbrauerei Moritz Fiege und der VfL ihre „Premium-Partnerschaft“ um fünf Jahre bis zum Sommer 2021. „Wir freuen uns sehr über dieses Ergebnis, denn unser Herz schlägt für den VfL. Der Verein und Fiege gehören einfach zusammen. Deshalb haben wir alles darangesetzt, die Partnerschaft erneut zu verlängern“, sagten die Brauerei-Inhaber Jürgen und Hugo Fiege zur Vertragsunterzeichnung.
Dem erneuten Ja zur Premium-Partnerschaft bis 2021 gingen intensive Gespräche voraus. Sie waren von dem Wunsch getragen, den VfL-Fans auch in Zukunft das Bier aus der Heimat anzubieten. „Dieses Ziel konnte nur erreicht werden, weil beide Seiten bereit waren, in erheblichem Maße über ihren Schatten zu springen“, resümieren die Moritz Fiege-Chefs die vergangenen Wochen. Im Klartext: Der Verein musste finanzielle Abstriche in Kauf nehmen. Wilken Engelbracht, kaufmännischer VfL-Vorstand bestätigt: „Manchmal muss sich auch ein Finanzvorstand eingestehen, dass Geld nicht alles im Profifußball sein darf. Fiege ist wie der VfL ein Stück unverwechselbare Heimat. Ein Stück Bochum."

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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