VfL-Keeper Riemann kritisiert Pfiffe der Fans: "Wer damit nicht klar kommt, bleibt besser Zuhause"

Manuel Riemann trägt ab sofort beim VfL Bochum als Stellvertreter von Patrick Fabian die Kapitänsbinde - und redet nach dem 1:1 gegen den KSC Klartext. Foto: Molatta
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  • Manuel Riemann trägt ab sofort beim VfL Bochum als Stellvertreter von Patrick Fabian die Kapitänsbinde - und redet nach dem 1:1 gegen den KSC Klartext. Foto: Molatta
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Mit dem späten Ausgleich rettet Johannes Wurtz dem VfL Bochum beim 1:1 gegen Karlsruhe einen Punkt. Trotzdem gibt es Pfiffe der Fans – und den verbalen Konter von VfL-Keeper Manuel Riemann, der nach dem Spiel im Interview Klartext spricht: „Dieses Jahr wird es keinen Aufstieg geben. Wer damit nicht klar kommt, der bleibt besser Zuhause.


Manuel Riemann, wie fällt Ihr Fazit nach dem 1:1 gegen Karlsruhe aus?

Manuel Riemann: Ich muss aufpassen, dass ich nichts Falsches sage. Aber wenn du versuchst, nur den Ball hinten raus zu treten, keinen Fußball spielst und einfach darauf hoffst, dass vielleicht mal glücklich ein Tor zustande kommt, dann holst du damit auswärts einen Punkt. Die hätten jeden Ball am liebsten über das Tribünendach gekloppt. Das ist so bitter – aber das ist halt Fußball.

"Weiß nicht, ob man nach so einem Spiel pfeifen muss"


Von den Fans gab es während der Partie und auch nach dem Abpfiff teilweise Pfiffe. Können Sie das nachvollziehen?

Wenn wir zuhause brutal schlecht spielen und sang- und klanglos 0:3 verlieren, dann kann ich Pfiffe verstehen. Dann bin ich auch der Letzte, der das nicht nachvollziehen kann. Aber wenn wir 90 Minuten auf einem brutal schwer zu bespielenden Boden das Spiel absolut im Griff haben und der Gegner einfach nur destruktiv spielt, dann weiß ich nicht, ob man nach so einem Spiel pfeifen muss. Zumal dann, wenn die so ein Tor schießen – auch wenn es nicht das erste Tor in dieser Saison war, das wir so bekommen. Aber aktuell ist es einfach so, dass der Teufel bei irgendeinem im Spind sitzt. Vielleicht finden wir ihn irgendwann. Und wenn er raus ist, dann gewinnen wir so ein Spiel auch mal zuhause dreckig 1:0 und nehmen die drei Punkte mit.

Trotz des verpassten Sieges also kein Grund zu Kritik?

Im Moment ist es uns nicht vergönnt, aber wir glauben daran. Das ist das Wichtigste und das habe ich gegen den KSC auch gesehen. Deshalb kann ich keinem Spieler einen Vorwurf machen. Wir haben ein brutales Verletzungspech in dieser Saison. Aber wir lassen uns nie umwerfen und kratzen irgendwie noch die Punkte zusammen. Dass es mit einer Mannschaft, wie wir sie haben, dazu noch mit unseren vielen Verletzten, nicht für die ersten drei Plätze reicht – dazu muss ich kein Prophet sein. Wer auch immer das immer wieder sagt, der macht natürlich den Fans Hoffnung. Ich mache den Fans keine Hoffnung mehr! Dieses Jahr wird es keinen Aufstieg geben. Wer damit nicht klar kommt, der bleibt besser Zuhause.

"So schnell wie möglich 40 Punkte holen"


Als Realist muss man eher nach unten schauen?

Ich weiß nicht, wie es den anderen geht. Aber für mich ist es so. Wenn du diese Spiele wie gegen den KSC zuhause im Moment nicht gewinnst, dann musst du deutlich eher nach unten gucken als nach oben. Für uns geht es darum, so schnell wie möglich 40 Punkte zu holen. Wir wissen auch, dass die 2. Liga unter Umständen eklig werden kann.

Patrick Fabian war verletzt, Sie und nicht Felix Bastians haben den VfL als Kapitän aufs Feld geführt – bleibt das so?

Das hat der Trainer so bestimmt. Aber nach solch einem Spiel ist es unwichtig, wer die Binde trägt.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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