VfL-Verteidiger Bastians redet nach 1:1 gegen Bielefeld Klartext: „Das war ein bodenloser Auftritt!“

Felix Bastians zeigte im Gegensatz zu manchem Mitspieler eine starke Leistung - auch nach der Partie. Foto: Molatta
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  • Felix Bastians zeigte im Gegensatz zu manchem Mitspieler eine starke Leistung - auch nach der Partie. Foto: Molatta
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Letzte Zweifel am Klassenerhalt hat der VfL Bochum mit dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld beseitigt. Richtig darüber freuen konnte sich an der Castroper Straße aber niemand.

Diskussionsstoff lieferte vielmehr vor allem die erste Halbzeit, in der Bochum wie schon gegen Dresden so ziemlich alles vermissen ließ und seinen eigenen Ansprüchen einmal mehr meilenweit hinterherlief. Reden wollten die Spieler darüber nach der Partie nicht wirklich gerne. Klartext aber gab es von Felix Bastians, der sich nicht nur den Fragen stellte, sondern auch schonungslos offen die Probleme ansprach und seine Mitspieler für die letzten Spiele der Saison in die Pflicht nahm.

Felix Bastians, wie bewerten Sie das Spiel des VfL – vor allem in den ersten 45 Minuten?
Felix Bastians: Wir haben in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen. So kann man nicht auftreten! Wir sind es nicht nur anderen Mannschaften schuldig, hier weiter vernünftig aufzutreten, sondern auch uns selbst und unseren Fans. Das war ein bodenloser Auftritt! Das war ohne Emotion, ohne Aggressivität. So kann man in der 2. Liga nicht auftreten – besonders, wenn es für andere Mannschaften um den Klassenerhalt geht.

In der zweiten Halbzeit hat der VfL dann wieder ein anderes Bild von sich gezeigt und ist immerhin noch zum Ausgleich gekommen.
Die zweite Halbzeit war ein Stückchen besser. Trotzdem hatten wir auch da zu viele Ballverluste, haben zu unruhig gespielt. Der Gegner hat uns viele Räume gegeben, das hätten wir besser nutzen müssen. Trotzdem hatten wir noch gute Chancen. Ich hatte selbst drei gute Möglichkeiten, da muss ich eine von machen. Dann wären wir sogar noch als Sieger vom Feld gegangen, darum ist das ärgerlich.

Ist die Punkteteilung am Ende aber auch der Tatsache geschuldet, dass Bielefeld in der zweiten Halbzeit zu wenig nach vorne gespielt hat?

Es war dann eine Mischung aus beidem. Wir haben ein bisschen druckvoller gespielt. Wir haben es dann verstanden, den Ball schneller nach außen zu bekommen. Wir standen mit den Außenspielern ein Stück höher und konnten mehr Druck aufbauen. Dann wird es auch gefährlich. Ich finde, am Ende hatten wir den Sieg sogar mehrfach noch auf dem Fuß.

Nur eine Woche zuvor fiel die Analyse nach dem Spiel gegen Dresden ähnlich aus, was die erste Halbzeit betrifft. Wie kann es sein, dass der VfL wieder in der ersten Hälfte einen derart schlechten Auftritt zeigt?
Wenn wir das wüssten! Es ist einfach ärgerlich. Wir wollen das natürlich nicht, wir möchten nicht so ins Spiel gehen. Es wäre ja schwachsinnig, wenn wir uns vornehmen, so aufzutreten. Aber daran müssen wir arbeiten. Wir haben jetzt noch zwei extrem wichtige Spiele. Das muss man so sagen, weil es für uns darum geht, dass wir uns vernünftig aus der Saison verabschieden. Und wer das nicht kapiert hat, der soll am besten jetzt schon in den Urlaub fahren.

Sie haben nach dem Dresden-Spiel davon gesprochen, dass die Probleme keine Mentalitätsfrage sind. Bleiben Sie nach diesem Spiel bei Ihrer Aussage?
Ich möchte der Mannschaft auf keinen Fall ein Mentalitätsproblem unterstellen. Das ist Quatsch! Wir haben ja gegen Dresden gezeigt, was möglich ist, wenn wir aggressiv zu Werke gehen und als Mannschaft spielen. Das muss jetzt wieder der Vorsatz sein für die nächsten zwei Spiele.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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