Jungwirth macht VfL Mut: "In Düsseldorf nicht verstecken!"

Riesiger Jubel herrschte  beim VfL nach dem Ausgleichstreffer durch Florian Jungwirth, und der Schütze wurde von seinen Teamkollegen reichlich „geherzt“. | Foto: Molatta
  • Riesiger Jubel herrschte beim VfL nach dem Ausgleichstreffer durch Florian Jungwirth, und der Schütze wurde von seinen Teamkollegen reichlich „geherzt“.
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Er hat beim VfL Bochum im Eiltempo einen Stammplatz erobert – und jetzt trifft er auch noch: Florian Jungwirth sorgte erst für Ausgleichstreffer zum 2:2 gegen St. Pauli und sprach anschließend mit dem Stadt-Spiegel über den Saisonstart, Offensivpotenzial und die nächste Aufgabe bei Fortuna Düsseldorf.

Florian Jungwirth, wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach den ersten vier Spieltagen aus?
Jungwirth: Wenn man das Spiel beim FSV Frankfurt weg lässt, ist es ein guter Saisonstart. Wir hatten zum Auftakt ein sehr gutes Spiel in Berlin, haben gegen Dresden dann leider nur eine sehr gute Halbzeit gespielt, aber jetzt gegen St. Pauli bis auf die kleinen, individuellen Fehler ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Rechnet man zu diesen Partien noch das Pokalspiel hinzu, können wir damit sehr gut leben und gut darauf aufbauen. Ein Spiel wie in Frankfurt tut zwar weh, aber daraus muss man eben lernen. Das haben wir gegen St. Pauli aber auch gezeigt.

Die Partie hatte zwei unterschiedliche Halbzeiten – zum Sieg hat es am Ende aber nicht gereicht.
Jungwirth: Wir sind verdient in Führung gegangen, haben uns dann aber durch Fehler zwei Mal selbst geschwächt. In der Pause haben wir uns richtig geärgert und wollten unbedingt Wiedergutmachung leisten. Die zweite Halbzeit war wirklich sehr gut. Wir haben sehr viel Druck gemacht, hatten sehr gute Ballstafetten und viel Chancen. Am Ende hatten wir auch Pech, dass wir den Sieg nicht doch noch geholt haben. Aber mit solchen Spielen kann man leben. Darauf können wir aufbauen.

Die Offensive galt zuletzt ein wenig als das Sorgenkind des VfL. Denken Sie auch, das die Leistung noch ausbaufähig ist?
Jungwirth: Auf jeden Fall haben wir da noch Potenzial, das ist gar keine Frage. Zumal zuletzt gegen St. Pauli auch einige Spieler gefehlt haben wie Piotr Cwielong oder Christian Tiffert. Auch Felix Bastians ist mit seinen Flanken ein wichtiger Mann für die Offensive. Und irgendwann muss auch bei Richard Sukta-Pasu der Knoten platzen. Der Junge arbeitet jedes Mal wie ein Tier, hat aber unheimlich Pech. St. Pauli hat zwei seiner Bälle gerade noch so von der Linie gekratzt. Auch Mirkan Aydin hängt sich voll rein. Er war sehr lange verletzt und muss über die Spiele jetzt seinen Rhythmus wieder finden. Aber beide haben eine Mega-Qualität für die 2. Liga. Und die werden sie auch abrufen.

Und so lange helfen Sie eben als Torjäger aus...
Jungwirth: (lacht) Ich wusste gar nicht, dass ich so etwas kann. Mir sind bestimmt einige Fasern gerissen bei dem Treffer. Da gehörte eine Menge Glück hinzu, dass er rein ging. Aber das war natürlich auch mega individuelle Klasse...! Das Tor habe ich meiner Freundin gewidmet. Ich habe ja lange gebraucht für meinen ersten Treffer in der Zweiten Liga, auch wenn ich mich immer näher herangetastet habe. Aber sie hat immer an mich geglaubt und mir Mut gemacht, dass es irgendwann klappt.

Auch auf erfolgreiche Standards kann sich der VfL nach wie vor verlassen, wie das Spiel gegen St. Pauli einmal mehr gezeigt hat. Lässt Peter Neururer Ecken und Freistöße immer noch trainieren bis zum Umfallen?
Jungwirth: Ja klar! Aber wir wissen natürlich auch selbst, dass wir in unseren Reihen gute Kopfballspieler und ein gutes Timing bei unseren Standards haben. Das klappt sehr gut und wir sind gut beraten, diese Stärke auch zu nutzen. Also müssen wir das auch immer wieder trainieren, vor allem am Tag vor dem Spiel sehr intensiv.

Am nächsten Spieltag geht es zu Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf, der zurzeit auch im Mittelfeld der Zweiten Liga rangiert. Wird das ein Spiel auf Augenhöhe?
Jungwirth: In der Zweiten Liga sind fast alle Spiele auf Augenhöhe. Es gibt ein, zwei Mannschaften wie Kaiserslautern, die oben heraus stechen, und vielleicht ein, zwei Mannschaften unten, die nicht ganz die Qualität der anderen Teams haben. Aber sonst herrscht eine sehr enge Leistungsdichte. Da kommt es in den einzelnen Spielen auf Kleinigkeiten an. Düsseldorf ist von der Papierform her im Heimspiel sicher leicht favorisiert, aber ich sehe keinen Grund, warum wir uns verstecken müssten. Wir müssen vor allem kompakt stehen und dann blitzschnell umschalten. Dann können wir dort auch gewinnen – und genau das ist unser Ziel!

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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