VfL Bochum: der gescheiterte Wechsel zum HSV - Hochstätter: "Habe hier sehr viel Spaß!"

Christian Hochstätter. Foto: Andreas Molatta
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Am Freitag empfängt der VfL um 18.30 Uhr Spitzenreiter Eintracht Braunschweig zum ersten Spiel nach der Länderspielpause. In dieser ging es hoch her zwischen Bochum und Hamburg. VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter verhandelte mit dem HSV über ein Engagement.

Dies zog sich über mehrere Tage hin, inklusive vieler Wasserstandsmeldungen aus einem überaus auskunftsfreudigen Hamburger Lager. Am Ende sagte Hochstätter bei den Hanseaten ab, die beiden Vereine konnten sich nicht über die Höhe einer Entschädigung bei Auflösung des bis 2020 gültigen Arbeitsvertrags des Sportchefs einigen. Das Interview.

Können Sie die Haltung des VfL, eine Ablösesumme in nicht genannter Höhe für eine Vertragsauflösung mit Ihnen zu fordern und darüber offenbar nicht weiter zu verhandeln, verstehen?
Ich habe mich während der vergangenen zehn Tage nicht an derlei Spekulationen beteiligt und werde das auch weiterhin nicht tun.

Sie haben mit dem HSV intensiv verhandelt und damit einen Veränderungswunsch dokumentiert. Dies alles wurde öffentlich. Können Sie nach dem Scheitern der Verhandlungen Ihre Arbeit beim VfL von diesen Ereignissen unbeeinflusst fortsetzen?
Von meiner Seite aus gab es keine „intensiven Verhandlungen“. Ich habe das Interesse des HSV mitbekommen, mich geehrt gefühlt und beim VfL-Aufsichtsrat die Erlaubnis eingeholt, mir das Angebot anzuhören. Es war mir aber immer klar, dass, wenn sich beide Vereine nicht einigen können, ich in Bochum bleiben werde, da ich einen gültigen Vertrag beim VfL besitze. Mir macht die Arbeit hier sehr viel Spaß und ich werde alles daran setzen, um die Philosophie, nach der wir hier spielen, weiter zu vertiefen, um mit dem VfL Bochum den größtmöglichen Erfolg zu haben.

Fürchten Sie Reaktionen aus dem Kreis der VfL-Anhänger, die Ihnen gegebenenfalls Ihren öffentlich gewordenen Veränderungswunsch übel nehmen?
Ich fürchte nur wenig im Leben und das gehört mit Sicherheit nicht dazu. Jeder hat seine Meinung, die gilt es zu respektieren. Es wird vielleicht jene geben, die sich kritisch oder negativ äußern, das gehört dazu und das respektiere ich auch. Allerdings erwarte ich auch, dass meine Entscheidung respektiert wird.

Sie haben erst vor kurzer Zeit Ihren Vertrag beim VfL langfristig bis 2020 verlängert und sich dennoch um einen anderen Arbeitsplatz bemüht. Fürchten Sie künftig um Ihre Glaubwürdigkeit, wenn ein Spieler den Verein trotz laufendem Vertrag verlassen möchte und Sie dies abzulehnen gedenken?
Nicht ich habe mich um einen neuen Arbeitsplatz bemüht, der HSV ist an mich und den VfL herangetreten. Meine Glaubwürdigkeit ist vereinsintern nirgends infrage gestellt worden, da ich mich während des gesamten Prozesses fair und offen meinem Arbeitgeber gegenüber verhalten habe. Im Gegenteil: Ich habe in der vergangenen Woche intern sehr viel Wertschätzung erfahren.

Im Leitbild des Vereins heißt es unter anderem: "(...) Mitarbeiter sind Fans. Wir Fans sind stolz, den VfL Bochum 1848 zu unterstützen, für ihn zu spielen und für ihn zu arbeiten. Wir stehen in guten und in schlechten Phasen zueinander. (...) Miteinander kämpfen wir immer mit vollem Einsatz, treten als verschworene Einheit auf und sind stets füreinander da." Können Sie sagen, sich im Zusammenhang mit den Verhandlungen mit dem HSV entsprechend des Leitbilds verhalten zu haben?
Hochstätter: Ja, und auch im Sinne des neuen Teamvertrages, in dem an erster Stelle die offene und ehrliche Kommunikation steht.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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