VfL-Keeper Felix Dornebusch vor Heimpremiere: "Das wird ein geniales Erlebnis!"

Am Sonntag (17.9.) erwartet der VfL Bochum den 1. FC Heidenheim - und Felix Dornebusch (23) wird im Tor der Bochumer endlich seine Heimpremiere feiern. Im Exklusiv-Interview spricht der Keeper im Vorfeld über Anspannung und Rituale, seine Beziehung zu Manuel Riemann und Andi Luthe und die Perspektiven des VfL.

Felix Dornebusch, was überwiegt vor Ihrem Heimdebüt am Sonntag – die Vorfreude oder die Anspannung?
Auf jeden Fall die Vorfreude! Natürlich ist auch Anspannung da, aber die Vorfreude ist viel größer. Das ist eine Sache, auf die ich mich schon sehr lange gefreut habe. Das wird einfach ein geniales Erlebnis.

Macht es in Ihrer Vorbereitung auf die Partie einen Unterschied, ob Sie in der Startelf stehen oder als Ersatz auf der Bank Platz nehmen?

Der Ablauf ist für mich der gleiche. Auch wenn ich auf der Bank sitze, bereite ich mich auf jedes Spiel so vor, als wenn ich selbst zwischen den Pfosten stehen würde. Nur so kann ich auch absolut bereit sein, sollte ich mal kurzfristig ins Spiel kommen. Da ändert sich für mich also gar nichts. Nur die Anspannung wird am Sonntag dann doch eine andere sein.

Gibt es irgendwelche Rituale, wenn Sie auf den Platz gehen?

(lacht) Nein, derartige „erfolgsorientierte Rituale“, wie es Peter Neururer immer so schön genannt hat, habe ich keine. Davon habe ich mich frei gemacht.

Sie wirken sehr entspannt. Zählt diese Ruhe und Gelassenheit, die auch Ihre Mitspieler an Ihnen loben, mit zu Ihren größten Stärken?

Ich denke schon, dass ich sehr bedacht bin in meinem Torwartspiel. Das heißt aber nicht, dass ich das Spiel nicht auch mal schnell machen kann – aber eben auch nur dann, wenn sich die Situation dazu bietet.

Sehen Sie selbst noch Schwächen in Ihrem Torwartspiel?

Ich kann mich sicher in jedem Punkt noch verbessern. Aber viele Dinge kommen auch mit der Spielpraxis. Ich bin ja jetzt 23 Jahre alt – und das beste Torwartalter erreicht man erst mit 29 oder 30 Jahren, wie man immer so schön sagt.

"Riemann? Uns verbindet ein gesundes Arbeitsverhältnis"

Gibt es auch konkrete Dinge, die Sie sich von Ihrem Konkurrenten Manuel Riemann abschauen können? Wie bewerten Sie Ihr Verhältnis im Moment?
Manuel ist am Fuß einer der besten Torhüter in der Liga. Das kann er echt gut, zumal er komplett beidfüßig ist. Uns verbindet ein gesundes Arbeitsverhältnis. Wir haben persönlich überhaupt keine Schwierigkeiten miteinander. Es hat sich jetzt auch nichts verändert. Wir verstehen uns wie immer, alles ist in Ordnung.

Aber Ihre Chance wollen Sie schon nutzen, ihn als Nummer eins im Tor abzulösen?
Na klar! Jeder Profi-Fußballer möchte spielen. Für einen Torwart ist es immer eine besondere Situation, weil auf dieser Position eben immer nur einer spielen kann. Florian Kraft oder Martin Kompalla würden sicher auch gern spielen. Ich möchte die Chance auf jeden Fall nutzen und zeigen, was ich kann. Am Ende des Tages stellt dann der Trainer die Mannschaft auf. Ich kann mich nur empfehlen.

Das hat bei Ihren ersten Einsätzen schon ganz gut geklappt. Nach dem Sieg in Darmstadt gab es auch Glückwünsche von Andi Luthe?
Mit Andi habe ich nach wie vor ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Wir schreiben oft miteinander, telefonieren ab und zu – wir haben wirklich guten Kontakt. Er gibt mir auch das eine oder andere Mal Tipps. Was er mir vor allem immer mit auf den Weg gibt, ist Ruhe zu bewahren. (lacht) Aber ich glaube, das sagt er zu ziemlich vielen Dingen.

Kann der Spielverlauf und der Sieg in Darmstadt der Mannschaft jetzt die Sicherheit geben, die in den ersten Spielen noch gefehlt hat?

Man merkt, dass wir uns immer besser finden. Es wird von Woche zu Woche besser und das sieht man auch auf dem Platz. Wir haben schon riesige Schritte nach vorne gemacht. Man hat auch gesehen, dass wir als Mannschaft eine große mentale Stärke haben. Wir haben gegen Dresden zurückgelegen, wir haben in Darmstadt zurückgelegen – und wir sind gegen beide Teams zurückgekommen und haben das Spiel gedreht. Jetzt wäre es schön, ein Spiel auch mal ohne Rückstand durchzubringen. Aber im Endeffekt zählen die drei Punkte.

"...dann können wir nach oben gucken"


Wie sollte die Mannschaft die Partie gegen Heidenheim angehen – auf jeden Fall offensiv und selbstbewusst? 

Vor allem zu hundert Prozent fokussiert! Heidenheim ist eine Mannschaft, die seit Jahren in der 2. Liga gut mitspielt. Man darf sie auf keinen Fall unterschätzen, auch wenn sie erst drei Punkte geholt hat. Wir müssen hellwach sein, das Ding aber zuhause trotzdem ganz souverän angehen.

Heidenheim ist der Auftakt zur englischen Woche mit drei Spielen in acht Tagen. Muss der VfL da auch die Punkte aufholen, die man am Saisonbeginn hat liegen lassen?

Wir haben drei Spiele vor der Brust, in denen alles möglich ist. Der Optimalfall wären neun Punkte, aber wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu gucken. Jetzt konzentrieren wir uns erst auf Heidenheim, bevor es nach Nürnberg geht und wir dann Ingolstadt erwarten. In unseren Köpfen ist nicht die englische Woche, sondern nur der nächste Gegner.

Wie schätzen Sie die Situation in der Liga nach den ersten Spieltagen ein? Und wie bewerten Sie die Perspektiven des VfL?
Es sind erst fünf Spieltage absolviert. Es wird sich noch zeigen, wer wirklich das Zeug hat, dauerhaft oben mitzuspielen. Düsseldorf hat mit seinem guten Start viele ein bisschen überrascht. Aber wir sind in der vorletzten Saison sogar mit fünf Siegen gestartet – das bedeutet jedoch relativ wenig. Wir haben uns mit sieben Punkten auf jeden Fall alles offen gehalten und haben noch alle Möglichkeiten. Wir sind gut im Rennen und haben in dieser Spielzeit einen richtig starken Kader. Wenn wir konstant unsere Leistung abrufen, können wir auf jeden Fall nach oben gucken.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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