Aktiv gegen Depression: Radtour zur Zeche Ewald setzt ein Zeichen

11. September 2015
15:00 Uhr
Jahrhunderthaus, Bochum
Probesitzen | Foto: Jürgen Trösken

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In Anlehnung an den Mood-Tour-Gedanken hat sich Jürgen Trösken, Mitglied des Bochumer Bündnis gegen Depression e.v. kurzfristig entschlossen, am Freitag, 11.09.15 um 15.00 Uhr zu einer Fahrrad-Mitfahraktion aufzurufen. In dem Wissen, dass es bei der Behandlung einer Depression immer auch darum geht, Wege der Selbsthilfe und Eigenfürsorge für sich zu entdecken und Hilfreiches eigenverantwortlich umzusetzen, lädt er unter dem Motto „Mitfahraktion Mut Tour Bochum – Hab‘ Mut, fahr mit“ interessierte und radfahrbegeisterte Bürger sowie Depressionserfahrene und deren Angehörige ein, miteinander aktiv zu werden. Dabei bindet er zum ersten Mal auch sein Tandem ein, das er kürzlich erwerben konnte.

Jürgen Trösken war bereits 2012 und 2014 mehrfach Teilnehmer an verschiedenen Etappen der vom Bremer Fotografen Sebastian Burger organisierten und durchgeführten „Mood-Tour“, die in diesem Jahr zur besseren Wahrnehmung und treffenderen Bezeichnung in „Mut-Tour“ umbenannt wurde. An ihr schätzte er das Miteinander und die unzähligen wertvollen Erfahrungen des gemeinschaftlichen Radfahrens von Menschen mit und ohne Depressionserfahrung.

Dass er so kurzfristig entschieden hat, eine vergleichsweise „kleine“ Einzel-Tour anzubieten, begründet er mit einer zufälligen Begegnung: Eine vor acht Jahren erblindete Frau, die unter einer sehr ausgeprägten Depression litt, erzählte ihm, wie gerne sie früher Fahrrad gefahren ist. Er selber hatte gerade kurz zuvor ein Tandem erworben, das gemäß Mood-Tour-Gedanken Menschen mit Handicap die begleitete Teilnahme an Radtouren möglich macht. So entstand die Idee der „Mut-Tour Bochum“ für Wiedereinsteiger oder –aufsteiger sowie für Menschen mit Behinderung, die mit Spezialrädern teilnehmen können; dies auch auf verkürzter Strecke ( 6 km) bis zum Pausenplatz der Trasse vor der langen Ständerbrücke.

Am Freitag wird er auf seinem Tandem voraussichtlich einen afrikanischen Bootsflüchtling mitnehmen. Viele von ihnen leiden ebenfalls unter einer Depression, weiß er inzwischen aus Kontakten. Und: "Meine Mutter war vor 70 Jahren selber Flüchtling." Er findet es deshalb richtig und wichtig, einen - wenn auch nur kleinen - positiven Beitrag in der Flüchtlingskrise zu leisten.

Treffpunkt ist das Jahrhunderthaus an der Alleestraße 80, Ziel der Tour die Zeche Ewald in Herten. Die ca. 35 km lange Radtour wird abseits von Straßen über die Erzbahntrasse und den Emscher Bruch verlaufen und ca. 4-5 Stunden dauern. Wetterfeste Kleidung und ausreichend Proviant, vor allem an Getränken, sollte von jedem selbst mitgenommen werden. Auch wenn Sonne angesagt ist: es wird auch bei Regen gefahren.
Unterstützt wird die Aktion vom Bochumer Bündnis gegen Depression e. V., der Radgemeinschaft Montagsrunde und dem ADFC Bochum. Bei Rückfragen kann unter Tel. 0160 12 63 427 Kontakt zu Jürgen Trösken aufgenommen werden.

Autor:

Sabine Schemmann aus Bochum

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