Theater machen gegen Depression

24. Januar 2017
18:00 Uhr
LWL-Klinik, 44791 Bochum
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"Theater machen gegen Depression", unter diesem Titel findet am kommenden Dienstag, 24.01.17 von 18.00 - 20.00 Uhr im Konferenzraum 3 der LWL-Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin an der Alexandrinenstraße der erste Vortragsabend des Bochumer Bündnis gegen Depression e.V. des Jahres 2017 statt.

Der Wunsch, im Zusammenhang mit möglichen Wegen der Selbsthilfe auch einmal das Thema "Theaterspielen" aufzugreifen und es im Kontext psychischer Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten zu beleuchten, bestand seitens des Vereins schon länger. Dass es nun gelungen ist, Sandra Anklam von der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW für eine solche Veranstaltung zu gewinnen, ist dem Ärztlichen Direktor der LWL-Klinik zu verdanken. Professor Dr. Georg Juckel, Gründungsmitglied des Vereins, steht der theaterpädagogischen Arbeit sehr positiv gegenüber und hat sich bereitwillig um Frau Anklam und um die Durchführung einer solchen öffentlichen Veranstaltung in seinem Haus bemüht.

Seine Aufgeschlossenheit gründet in eigenen sehr guten Erfahrungen an seiner Klinik, die in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus im Jahr 2009 das Theaterprojekt "Club in der Psychiatrie" ins Leben gerufen hat. Sandra Anklam ist also bereits seit mehreren Jahren erfolgreich an der Alexandrinenstraße tätig, indem sie mit Patienten bereits etliche Stücke bis zur Bühnenreife erarbeitet hat. Aufführungen finden und fanden stets im "Theater Unten" des Schauspielhauses und in der Klinik selbst statt. Sowohl das Projekt, als auch die Aufführungen wurden von der Öffentlichkeit positiv angenommen. Ende 2012 wurde die Bochumer LWL-Klinik von der Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie mit dem Anti-Stigma-Preis ausgezeichnet.

Am Dienstag wird es um die Drama- und Theatertherapie gehen, unter der man eine "erlebnis-, ressourcen- und handlungsorientierte Therapieform versteht. Ihre Ziele sind im Bereich der Psychotherapie angesiedelt, wobei die Methoden und die Ausdrucksformen aus dem Theater kommen. Dabei werden die ursprünglichen Heilfunktionen des Theaters mit den modernen Psychotherapie-Verfahren verbunden.
Neben der Musik-, der Kunst- und der Tanztherapie zählt die Drama- und Theatertherapie zu den gestalterischen und künstlerischen Therapieformen. Dass sie sowohl im Gruppenkontext als auch im Einzelkontext stattfinden kann, ist dabei von Vorteil.

Ziel einer solchen Therapie ist das Anregen von Heilungsprozessen, indem individuelle Entwicklung ermöglicht wird, Ressourcen des Einzelnen gestärkt werden und Wachstum iniziiert wird. Die Theatertherapie bietet Raum, in fremde Rollen zu schlüpfen, sich selbst zu entdecken und eigene, bis dahin oft unbekannte Fähigkeiten zu erfahren. Diese Einnahme einer anderen Rolle und somit der Perspektivwechsel sind oft der Schlüssel zur Entwicklung neuer Strategien zur Alltags- und Konfliktbewältigung. Im Spiel können sie ausprobiert und vertieft werden, so dass sich das Selbstbewusstsein stärkt.

Nach einer kurzen Begrüßung und thematischen Einführung durch Prof. Dr. Georg Juckel wird Sandra Anklam zum Thema "Theater machen gegen Depression" übernehmen. Der anschließende Vortrag "Untersuchung der Einflüsse einer ambulanten Theater-Therapiegruppe auf Symptomstärke und Lebensqualität" von Vera Makulla, ebenfalls LWL-Klinik, wird den Abend beschließen.

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Wer sich für eine Erzählung zum Thema interessiert, kann hier auf Lokalkompass fündig werden. Sie stammt bereits von 2012:
http://www.lokalkompass.de/bochum/ratgeber/von-der-heilsamen-kraft-verborgener-faehigkeiten-theater-als-form-der-therapie-d238646.html

Autor:

Sabine Schemmann aus Bochum

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