Von Postboten Partygags und Immerfindern
Sachgeschichten aus der Psychiatrie von Dr. Michaela de Groot
Die Autorin wird ihr Buch präsentieren, was auch auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wird. Dr. Michaela de Groot arbeitete als Redakteurin im Auftrag des Bottroper Gesundheitsamtes.
Die Teilnahme an der Lesung mit Diskussion ist kostenlos, Sie sind herzlich willkommen!.
am 21. Januar 2014 um 18.00 Uhr im Haus des Paritätischen
Versammlungsraum (2. Etage) Gerichtsstraße 3, Bottrop
Veranstalter:
Der Paritätische Kreisgruppe Bottrop
- Selbsthilfe-Büro -
Tel.: 02041 23019, selbsthilfe-nrw.org
Öffnungszeiten: montags 15.00 – 17.00 Uhr, dienstags und donnerstags 9.00 – 13.00 Uhr
Schneewittchen auf der Couch
Bottroper Autorin beschreibt die kuriose Welt der Psychiatrie
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Kränkste im ganzen Land?“Schneewittchens Stiefmutter hätte heutzutage vermutlich die Diagnose „Persönlichkeitsstörung“. Seelische Erkrankungen haben Hochkonjunktur und sind oft der Grund für die Frührenten. Die Grenze zwischen Normalität und
psychischer Störung verschiebt sich immer stärker zu Gunsten der Krankheitswahrnehmung. Das Seelengeschäft boomt, Gesundheitswesen und pharmazeutische Industrie profitieren in Milliardenhöhe.
Das Sachbuch „Von Postboten, Partygags und Immerfindern. Sachgeschichten aus der Psychiatrie“ zeigt den gesellschaftlichen Umgang mit Psychothemen. Die wahre Geschichte eines Postboten, der als falscher Arzt die Psychiatrie in Ossiland aufmischt, gehört ebenso in das Kuriositätenkabinett aus 26 Sachgeschichten wie etwa „Für Opa den Schnaps, für Oma die Pillen“ oder „Der Fall Gustl Mollath“. Das Buch beleuchtet die geheimnisvolle Welt der Psychiatrie pointiert und verschweigt auch nicht, dass Gespräche, Rollenspiel oder Geschichtenerzählen Alternativen zu übertriebenem Pillenkonsum darstellen.
Der menschliche Preis für die Psychiatrisierung breiter Gesellschaftsschichten ist das Abstempeln von Gruppen mit über- und unterdurchschnittlichen Fähigkeiten. Behandler und Patienten sind sich oft ähnlicher als beiden lieb ist. Daher gehören radikale Distanzierung und Ausleben eigener Probleme beim Klienten auch zu den Strategien von Therapeuten, die das Leiden auf beiden Seiten erhöhen können.
Entsprechend der aktuellen Inklusionsdebatte arbeitet die Autorin an vielen Stellen in ihrem Buch heraus, dass auch Menschen mit psychischen Auffälligkeiten als selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft ohne Angst
vor dem Fremden wahrgenommen werden sollten. „Psychische Krankheiten machen das Leben vielgestaltiger und bunt. Sie bilden einen Blumenstrauß im Chaos der Gefühle. Sie liefern wertvolle Überlebensstrategien.“ (S. 19) Denn „ähnlich dem Artenreichtum in der Natur bilden Menschen mit unterschiedlichen Psychen Lebensmuster, die alles bunter gestalten. Jeder kann von jedem etwas lernen.“(S. 95)
Das Buch wird in führenden Fachmedien rezensiert. Anlässlich der Leipziger Buchmesse im März 2014 präsentiert die Autorin ihre Sachgeschichten im Sächsischen Psychiatriemuseum Leipzig. Für den Bottroper Psychiatrieplan 2008-2010 arbeitete Dr. Michaela de Groot als Redakteurin im Auftrag der Stadt.
Das Buch ist 2013 bei novum publishing gmbh erschienen und auch als e-book erhältlich.
Autor:Klaus Franzke aus Bottrop |
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