Schloss Beck und der Denkmalschutz

„Schlossherrin“ Renate Kuchenbäcker vor dem Hauptgebäude. Die Fenster der beiden ersten Stockwerke sind schon saniert, jetzt stehen die Gauben an. | Foto: Michael Kaprol
  • „Schlossherrin“ Renate Kuchenbäcker vor dem Hauptgebäude. Die Fenster der beiden ersten Stockwerke sind schon saniert, jetzt stehen die Gauben an.
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„Irgendwas ist immer!“ Gerade sind am Schloss Beck die Restaurierungsarbeiten an den Fenstern der beiden ersten Stockwerke abgeschlossen, da plant Schlossherrin Rnate Kuchenbäcker schon das nächste Projekt.

„Die Gauben im Dachgeschoss müssen errneuert werden“, erzählt sie, „und das ist eine aufwändige Sache. Es muss mit Holz und Schiefer gearbeitet werden.“ Aufwändig lässt sich mit teuer übersetzen. Rund 68.0000 Euro veranschlagt das Schloss Beck für diese Arbeiten. „Das muss erstmal erwirtschaftet werden“, erklärt Renate Kuchenbäcker. Finanziell unterstützt wird das Vorhaben von der Denkmalschutzbehörde. Gelder aus der Stiftung Denkmalschutz, die sich unter anderem an der Fenster-Restaurierung beteiligt hatte, wird es aber diesmal nicht geben - man habe zu spät den Antrag gestellt, erklärt die Schlossherrin.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist ein Geldgeber, der schon einige Projekte des Barockschlosses in Feldhausen unterstützt hat. Gespeist werden die Stiftungs-Töpfe zum einen aus Spendengeldern, zum anderen aus Mitteln, die Westlotto - dazu gehören unter anderem die Lotto- und Toto-Tipps oder die Glücksspiral-Lose - zur Verfügung stellt. „Das ist ein wichtiges Standbein für uns“, erklärt Thomas Mertz, stellvertretender Pressesprecher der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. In den Jahren 2009 und 2010 flossen 30.000 Euro von ihren Konten in die Arbeiten am Schloss Beck.

Diese umfassten nicht nur die Erneuerung aller 54 großen Fenster im Haupthaus. Auch der Mittelrisalit über dem Portal musste erneuert werden, denn der Sandstein war ziemlich brüchig geworden. „Es bestand die ganz große Gefahr, dass jemand verletzt wird“, sagt Renate Kuchenbäcker. Dieser Mittelrisalit sei ein ganz bedeutender Teil des Hauses, führt die Park-Chefin weiter aus. Unter anderem zeigt er Wappen anderer Familien, deren Frauen ins Schoss Beck geheiratet haben.

Auch diese Restaurierungsmaßnahme hatte es in sich: Es mussten die Schrift, das Wappen und die Uhr in dem das Gebäude gliedernden Fassadenelement erneuert werden. Dass das schwieriger sein kann als gedacht, zeigte sich, als die Verantwortlichen der Denkmalschutzbehörde in Münster nach Abschluss der Arbeiten zur Abnahme nach Feldhausen reisten. Der Steinmetz hatte ein Wort falsch geschrieben und auch die Farbgebung war nicht nach dem Geschmack der Prüfer. „Das Blau ist viel zu hell“, weiß Renate Kuchenbäcker. „Mir ist das zuerst gar nicht aufgefallen, genauso wie das Problem mit der Schrift. aber je länger man hinsieht, umso mehr merkt man es.“

Der Malermeister wird also ebenso nochmal anrücken wie der Steinmetz. Beide Gewerke müssen eine spezielle Zusatzausbilung vorweisen können, wenn sie solche Arbeiten im Sinne des Denkmalschutzes verrichten. Auch dürfen sie nur mit der Anerkennung der Denkmalschutzbehörden solche Aufgaben ausführen.

Das Schloss Beck und seine Außenanlagen wurde von 1766 bis 1776 erbaut.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wurde 1985 als private Stiftung gegründet.

Ihr Ziel ist es, bedeutsame Kulturdenkmale zu erhalten.

Bundesweit wurden bisher über 4.000 Denkmale mit rund 480 Millionen Euro unterstützt.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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